Am Samstag waren mehrere Kundgebungen in verschiedenen deutschen Städten geplant, um gegen die unnötigen Beschränkungen zu protestieren, die zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus verhängt wurden.
Eine der größten wurde in der Innenstadt von Kassel organisiert, an der voraussichtlich rund 20.000 Menschen teilnehmen werden.
Live-Aufnahmen aus der Innenstadt zeigten Demonstranten, die sich einem großen Kontingent von Polizisten in Kampfausrüstung gegenübersahen. Viele Demonstranten sangen „Wir sind das Volk“, ein Slogan aus den friedlichen Protesten, die 1989 zum Ende der kommunistischen DDR führten.
Einige Demonstranten versuchten, eine Polizeisperre zu durchbrechen, und die Polizei sagte, ein Wasserwerfer werde zu der Veranstaltung gebracht.
Die Polizei sagte, sie habe Streitkolben und Keulen in Kämpfen mit Demonstranten eingesetzt.
Es gab auch Berichte über Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Gegenprotestierenden.
Der Protest wurde von der Querdenken-Bewegung mitorganisiert, einer Gruppe, die viele solcher Demonstrationen während der Pandemie unterstützte.
Demonstranten wollen ein „Ende der Sperrung“
Überwältigende Gefahr
Experten halten die Demonstrationen für ein großes Potenzial als Superspreader-Events. Eine Studie des ZEW-Wirtschaftsinstituts in Mannheim und der Humboldt-Universität in Bonn kam zu dem Schluss, dass zwei Demonstrationen in Leipzig und Berlin im November viele tausend Infektionen verursachten.
Die deutschen Behörden haben auch Verbindungen zwischen der Querdenken-Szene und rechtsextremen Elementen untersucht, insbesondere nach einem Vorfall im vergangenen Jahr, bei dem der Reichstag in Berlin von einer Gruppe von Demonstranten aus einem Coronavirus-Leugner-Protest überrannt wurde.
Weitere Rallyes waren für Samstag in Berlin und München geplant.
Deutschland befindet sich offiziell in einer dritten Welle der Pandemie mit mehr als 16.000 Neuinfektionen am Samstag.