Die Bundesanwaltschaft teilte am Montag mit, einen russischen Wissenschaftler, der an einer deutschen Universität arbeitete, wegen Spionage für Moskau festgenommen zu haben.
Der Mann arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der naturwissenschaftlich-technischen Abteilung einer namentlich nicht genannten Universität.
Wie lauten die Gebühren im Einzelnen?
Der nach deutschem Datenschutzrecht nur Ilnur N. genannte Verdächtige sei nach Angaben der Staatsanwaltschaft inhaftiert, weil er „seit Anfang Oktober 2020 für einen russischen Geheimdienst gearbeitet hat“.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Verdächtige möglicherweise Bargeld für seine Dienste mitgenommen hat.
Die Polizei hat seine Wohnung und seinen Arbeitsplatz durchsucht, um weitere Hinweise zu finden.
Ein Richter entschied am Samstag, den mutmaßlichen Spion nach seiner Festnahme am Freitag nicht auf Kaution freizulassen. Während der Ermittlungen wurde er in Untersuchungshaft genommen.
Wie wichtig ist die Festnahme?
Bisher gab es keine Stellungnahme der russischen oder deutschen Regierung zu der Inhaftierung.
Die Spannungen zwischen den beiden Ländern sind in einer Reihe von Fragen hoch, darunter Weißrussland, die Inhaftierung des Kreml-Kritikers Alexei Nawalny und der Konflikt in der Ukraine.
Deutschland hat Russland auch Cyber-Angriffe vorgeworfen, insbesondere die Schließung des Unterhauses des Bundestages im Jahr 2015.
Während Russland diese Angriffe weiterhin dementiert, warnte der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag vor einer möglichen russischen „Fake News“-Kampagne vor den Wahlen im September.
Trotz US-amerikanischer Kritik versucht Deutschland immer noch, die Gaspipeline Nord Stream 2 fertigzustellen, die die derzeitigen Gasexporte aus Russland nach Deutschland verdoppeln soll.
jc/rt (Reuters, AP, AFP, dpa)