Stand: 24.06.2021 15:39 Uhr
Der Chemiekonzern BASF investiert mehr als eine Milliarde Euro in einen Offshore-Windpark vor der niederländischen Nordseeküste. Der Strom soll dem Unternehmen helfen, seine Klimaziele zu erreichen.
Der Chemiekonzern BASF will nun auch seinen zweitgrößten Produktionsstandort in der belgischen Hafenstadt Antwerpen und kleinere Fabriken in den Niederlanden mit Ökostrom versorgen. Zu diesem Zweck erwirbt BASF für 300 Millionen Euro einen Anteil von 49,5% am Windpark Hollandse Kust Zuid vom Energieversorger Vattenfall. Der DAX-Konzern hat mit RWE bereits einen Ökostrom-Liefervertrag für das Stammwerk Ludwigshafen unterzeichnet.
Inklusive des Beitrags zum Bau des Windparks beträgt das finanzielle Engagement der BASF rund 1,6 Milliarden Euro. Konzernchef Martin Brudermüller rechnet mit dem Abschluss der Transaktion im vierten Quartal. Die Installationsarbeiten sollen im Juli beginnen und die vollständige Inbetriebnahme ist für 2023 geplant.
Gesamtleistung von 1,5 Gigawatt
Brudermüller sagte auf einer Pressekonferenz: „Nur mit ausreichend Ökostrom können wir unser Klimaziel erreichen. Und Hollandse Kust Zuid wird dazu einen großen Beitrag leisten. Mit dieser Investition stellen wir erhebliche Mengen Strom aus erneuerbaren Quellen bereit Schlüsselelement unserer Transformation zur Klimaneutralität.“
Nach vollständiger Inbetriebnahme wird der Windpark mit 140 Windenergieanlagen und einer installierten Gesamtleistung von 1,5 Gigawatt der größte Offshore-Windpark der Welt sein. Außerdem wird Hollandse Kust Zuid laut BASF der erste vollkommerzielle Offshore-Windpark weltweit sein, der keine Subventionen für den produzierten Strom erhält. Ein erheblicher Teil des Stroms ist auch für die niederländischen Kunden von Vattenfall reserviert.
Ziel: ein Viertel weniger Emissionen bis 2030
Der Windpark soll auch dazu beitragen, dass die Niederlande den Zielanteil der nachhaltigen Energieerzeugung und die Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasen erreichen. BASF beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten in den Niederlanden.
BASF hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen des Konzerns bis 2030 um 25 Prozent zu reduzieren und bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Ein wichtiger Hebel zur weiteren Reduzierung der Emissionen ist der Ersatz von fossil erzeugtem Strom durch „grünen“ Strom. Auch die CO2-freie Erzeugung von Wasserstoff muss eine Rolle spielen. Auch für die Herstellung von Basischemikalien sind elektrisch beheizte Steamcracker von Bedeutung. Laut BASF werden sie benötigt, um Kohlenwasserstoffe bei hohen Temperaturen und hohem Druck abzubauen. Dafür benötigen sie große Mengen Strom.
Neben der Allianz mit dem schwedischen Vattenfall-Konzern BASF hat sich auch für eine Partnerschaft mit dem deutschen Energieriesen RWE entschieden. Danach muss der Standort Ludwigshafen ab 2030 mit Ökostrom aus der Nordsee versorgt werden.