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Der deutsche Virologe sagt, dass fallende Covid-Fälle in Großbritannien trotz Aufhebung der Beschränkungen „Hoffnung“ geben

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Der deutsche Virologe sagt, dass fallende Covid-Fälle in Großbritannien trotz Aufhebung der Beschränkungen „Hoffnung“ geben

Die Zahl der Covid-Fälle in Deutschland steigt seit der ersten Juliwoche, was Befürchtungen aufkommen lässt, dass die vierte Covid-Welle außer Kontrolle gerät. Am Montag wurden innerhalb von 24 Stunden 1.183 Covid-Infektionen und zwei Todesfälle gemeldet. Die 7-Tage-Inzidenz stieg auf 23,1 Fälle pro 100.000 Einwohner.

Doch der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit sagt, die Entwicklung in Großbritannien nach den Lockerungen der Covid-Maßnahmen gebe Hoffnung für die Zukunft.

IN ZAHLEN: Wie sich die vierte Covid-Welle in Deutschland entwickelt

„Die Entwicklung in Großbritannien zeigt, dass man nicht einfach sagen kann: ‚Wenn wir fast alle Maßnahmen aufheben, läuft alles aus dem Ruder.‘ Wir sehen jetzt das genaue Gegenteil“, sagte er gegenüber DPA.

Er sagte, die Situation in anderen Ländern könne nicht reproduziert werden, da es viele verschiedene Faktoren gebe. „Das lässt uns aber hoffen, dass Impfungen so etwas bewirken können, dass wir trotz Aufhebung fast aller Maßnahmen auch sinkende Fallzahlen sehen und das Gesundheitssystem nicht überlasten“, sagte Schmidt-Chanasit.

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Siehe auch auf The Local:

Die britische Regierung hat am 19. Juli im Rahmen des sogenannten „Freitags“ fast alle Covid-Beschränkungen aufgehoben und die Bürger dazu aufgerufen, Eigenverantwortung zu übernehmen – trotz steigender Fallzahlen.

Zu diesem Zeitpunkt hatten 68 Prozent der Erwachsenen mindestens eine Impfung erhalten und 53 Prozent waren vollständig geimpft. Seit Mitte Juli sind die Covid-Fälle in Großbritannien jedoch allgemein zurückgegangen, obwohl wir noch sehen müssen, wie lange dies anhält.

Schmidt-Chanasit riet Deutschland zur Vorsicht. „Schließlich ist es Aufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass jeder die Möglichkeit hat, sich impfen zu lassen, und weiter daran zu arbeiten, Impfdienste noch zugänglicher zu machen“, sagte er. Aber: „In Sachen Grundrechtseinschränkung ist dies definitiv ein Wendepunkt, an dem man sich genau überlegen muss: Können wir die Grundrechte weiter beschneiden?“

In Deutschland waren am Montag rund 54,8 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, 62,4 Prozent mindestens einmal gespritzt.

Am Dienstag wird sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Staats- und Regierungschefs treffen, um über die deutsche Strategie im Herbst zu diskutieren.

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Brauchen Masken „seit Jahren“

Der Vorsitzende der Gesundheitskommission im Deutschen Bundestag, Erwin Rüddel, rechnet unterdessen mit einer jahrelangen Maskenpflicht.

„Die Maske wird auch in den nächsten fünf Jahren unser Leben mitgestalten“, sagte der CDU-Politiker dem Deutschlandfunk. Er sagte jedoch, das Ziel sei der „gesunde Menschenverstand“ und nicht die Regulierung.

Gleichzeitig plädierte Rüddel für eine möglichst baldige Rückkehr zur gesellschaftlichen Normalität.

„Wir sind seit fast zwei Jahren im Ausnahmezustand und müssen lernen, wieder zur Normalität zurückzukehren“, sagte er.

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