Ab: 20.09.2022 16:54 Uhr
Die staatliche Übernahme des angeschlagenen Gasimporteurs Uniper steht kurz bevor. Die Finanzlage des Konzerns hatte sich zuletzt drastisch verschlechtert.
Deutschlands größter Gasimporteur Uniper gerät unter staatliche Kontrolle. Der Konzern gab heute bekannt, dass sich Uniper in abschließenden Gesprächen mit der Bundesregierung und dem finnischen Großaktionär Fortum befindet. Geplant ist unter anderem eine Kapitalerhöhung in Höhe von acht Milliarden Euro, die ausschließlich vom Bund gezeichnet wird.
Darüber hinaus sieht der Plan vor, dass der deutsche Staat die derzeit von Fortum gehaltenen Uniper-Aktien übernimmt. „Dadurch ist vorgesehen, dass der Bund eine deutliche Mehrheitsbeteiligung an Uniper erwirbt“, hieß es. Die endgültige Vereinbarung ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Fortum besitzt derzeit knapp 78 Prozent an Uniper.
Die finanzielle Situation verschlechterte sich erneut
Das hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg zuvor gemeldet die Bundesregierung erwägt eine Verstaatlichung von Uniper. Die geplante Beteiligung könne mehr als 50 Prozent betragen, hieß es unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Das Düsseldorfer Unternehmen teilte vergangene Woche mit, dass die beteiligten Parteien – die Bundesregierung, Uniper und der Mutterkonzern Fortum – aufgrund der gestiegenen Unsicherheiten im betrieblichen Umfeld alternative Lösungen prüfen. Dazu gehört auch eine „sofortige Kapitalerhöhung, die zu einer erheblichen Mehrheitsbeteiligung des Bundes an Uniper führen würde“.
Uniper geriet wegen explodierender Gaspreise in Schwierigkeiten. Bereits im Juli standen dem Bund 19 Milliarden Euro zur Verfügung ein schweres Rettungspaket geschnürt. Seit der Unterzeichnung des Stabilisierungsabkommens mit der Bundesregierung seien die finanziellen Einbußen durch höhere Gasbezugskosten wieder stark gestiegen, berichtete das Unternehmen MDAX kürzlich.