Die Ukraine spendet 50.000 Tonnen Weizen an Bedürftige am Horn von Afrika. Deutschland wird Millionen von Dollar über das Welternährungsprogramm für den Transport und die Verteilung des Weizens bereitstellen.
Große Geste eines verwüsteten Landes: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte in seiner Rede vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen am frühen Donnerstagmorgen an, sein Land werde weitere 50.000 Tonnen Weizen spenden, um den Welthunger zu lindern. Diese Hilfe ist speziell für Menschen in Äthiopien und Somalia bestimmt. Deutschland und Frankreich kündigten an, den Transport und die Verteilung von ukrainischem Weizen über das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen zu finanzieren.
Hilfe zur richtigen Zeit
Weltweit nimmt der Hunger zu. Derzeit haben etwa 800 Millionen Menschen auf der ganzen Welt nicht genug zu essen. Besonders dramatisch ist die Situation am Horn von Afrika, wo es in vielen Regionen in den vergangenen vier Jahren kaum geregnet hat. Mehrere hunderttausend Menschen haben die Hungersnot überstanden. Viele Millionen Tiere sind gestorben.
Mit dem aus der Ukraine gelieferten Getreide können 1,6 Millionen unterernährte Menschen – das entspricht der Einwohnerzahl einer Stadt wie München – in Äthiopien eine Monatsration Getreide erhalten. Diese Nahrungsmittelhilfe wird dazu beitragen, die Grundbedürfnisse der Familien zu decken, indem sie es ihnen ermöglichen, das wenige Geld, das sie haben, für lokale Lebensmittel wie Gemüse, Fisch oder Fleisch auszugeben.
Außenminister Baerbock sagte am 22. September in New York:
Das ist ein so wichtiges Signal, das die Ukraine in diesen Stunden aussendet: Wir verteidigen nicht nur unser Land und unser Volk, sondern wir versuchen auch, die Auswirkungen dieses Krieges weltweit abzumildern. Mit der Spende von 50.000 Tonnen Weizen an Äthiopien und Somalia macht die Ukraine deutlich, dass sie sich auch an internationales Recht hält. Deutschland und Frankreich werden den Transport dieser Getreidespende finanzieren. Im Moment denken wir nicht nur an das russische Volk; wir stehen nicht nur Seite an Seite mit der Ukraine; Wir stehen an der Seite aller, die die Folgen dieses brutalen Angriffskrieges zu tragen haben
Deutschland unterstützt die Menschen am Horn von Afrika konkret: 2022 hat das Außenministerium bereits 126 Millionen Euro für humanitäre Hilfe in Äthiopien und den Nachbarländern Somalia und Kenia bereitgestellt.
Deutschland ist ein verlässlicher Partner im Kampf gegen den Hunger in der Welt Das Auswärtige Amt gibt ein Drittel seines Gesamthaushalts für humanitäre Hilfe aus. Der größte Teil dieses Geldes fließt in die Nahrungsmittelhilfe. Das Bundesministerium des Auswärtigen hat im vergangenen Jahr das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) mit mehr als 700 Millionen Euro unterstützt und damit Millionen Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt. Weitere Mittel werden für die Gesundheitsversorgung und Wasserversorgung von Bedürftigen sowie für die Katastrophenvorsorge bereitgestellt.