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Türkischer Erdogan verklagt deutschen Politiker wegen Kommentar zu Kanalratte DW

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Türkischer Erdogan verklagt deutschen Politiker wegen Kommentar zu Kanalratte  DW

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erodgan hat am Freitag rechtliche Schritte gegen einen deutschen Politiker eingeleitet, der ihn als „kleine Kanalratte“ bezeichnet hatte, bestätigte sein Anwalt.

Der Kölner Anwalt sagte, die Anklage, die in der Stadt Hildesheim eingereicht wurde, betreffe Beleidigung und Verleumdung, nachdem Erdogan durch den Kommentar „entmenschlicht“ und seine „Ehre verletzt“ worden sei.

Der Anwalt hat es erzählt der Spiegel Magazin, dass die Beschwerde gegen Wolfgang Kubicki, stellvertretender Vorsitzender des Bundestages und Mitglied der wirtschaftsfreundlichen FDP, eingereicht wurde, die mit der SPD von Bundeskanzler Olaf Scholz koaliert. und die umweltbewusste Grüne Partei.

Die Anklageschrift argumentiert, der Begriff „Kanalratte“ sei so zu verstehen, dass er suggeriere, Erdogan sei eine Person, „die als moralisch vernachlässigt, moralisch erniedrigt und abstoßend angesehen wird“.

Dem Angeklagten (Kubicki) ging es nicht um Sachkritik, sondern ausschließlich um Verleumdung.

Die türkische Regierung hat wegen des Kommentars bereits den deutschen Botschafter nach Ankara einbestellt.

Kommentare im Zusammenhang mit der Flüchtlingspolitik

Kubicki äußerte sich am Montag während seines Wahlkampfs für die Wahlen am kommenden Wochenende im nordwestdeutschen Bundesland Niedersachsen über Erdogans Flüchtlingspolitik.

Die Anzeige deutet auch darauf hin, dass Kubicki Erdogan indirekt beschuldigt hat, Flüchtlinge und Migranten als Waffen einzusetzen, um Druck auf den Westen auszuüben, was laut seinem Anwalt nachweislich falsch ist.

Im März 2016, nachdem 1,3 Millionen Flüchtlinge ohne Papiere – hauptsächlich über die Türkei – in das Hoheitsgebiet der Europäischen Union eingereist waren, unterzeichnete die EU mit Ankara ein 6-Milliarden-Euro-Abkommen, um zu verhindern, dass Menschen illegal auf die griechischen Inseln und darüber hinaus reisen.

Die überwiegende Mehrheit der Migranten waren Syrer, die vor dem Konflikt in ihrer Heimat geflohen waren und zunächst in den benachbarten Ländern Irak, Libanon und Türkei Zuflucht gesucht hatten.

Kubicki optimistisch in Bezug auf das Ergebnis

Der deutsche Politiker sagte der deutschen Nachrichtenagentur DPA, er mache sich keine Sorgen über einen möglichen Rechtsstreit mit Erdogan.

„Dass Erdogan seit 2014 rund 200.000 solcher Verfahren eingeleitet hat, sagt alles“, sagte Kubicki.

Er bemerkte weiter, dass Kanalratten süß, aber auch „klug und gerissen“ seien.

mm/jcg (AFP, dpa)

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