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Inflationsbekämpfung: Bundesbankpräsident fordert weitere kräftige Zinserhöhungen in der Eurozone | Nachrichten

„Wenn es zehn Prozent Inflation, aber nur 1,25 Prozent Zinsen gibt, dann ist mir klar, dass Handlungsbedarf besteht. Ja, die Zinsen müssen weiter steigen – und zwar deutlich“, sagte er der Süddeutschen Zeitung (Samstagausgabe).

Nagel, der im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) sitzt und über Zinsänderungen mitentscheidet, erwartet für Deutschland im nächsten Jahr eine hohe Inflation. „Für 2023 prognostiziert der Stab der EZB für die Eurozone eine Inflation von 5,5 Prozent. In Deutschland halte ich eine Sechs vor dem Komma für realistisch“, sagte er.

Der Bundesbankchef bestritt, dass die hohe Inflation dem Ansehen des Instituts geschadet hätte: „Ich sehe nicht, dass das Vertrauen in die Bundesbank verloren gegangen ist, und auch nicht in die EZB.“ Nagel betonte, dass die Notenbanker die Sorgen der Menschen sehr ernst nehmen. „Unsere Mission ist Preisstabilität und deshalb werden wir mit der Geldpolitik darauf reagieren, dass die Inflation wieder sinkt. Wir werden es tun.“

Nagel forderte die europäischen Notenbanken auf, nicht nur über höhere Zinsen nachzudenken, sondern auch ihre Bestände an Staatsanleihen zu reduzieren. „Wir müssen unsere haben“ Geldpolitik robust umsetzen. Auch das Eurosystem wird künftig seine Anleihebestände abbauen müssen“, sagte der Bundesbankpräsident. Zu den wirtschaftlichen Aussichten für Deutschland sagte Nagel: „Wir werden wahrscheinlich eine vorübergehende Rezession und damit höhere Insolvenzraten sehen, aber aus heutiger Sicht sage ich das nicht Erwarten Sie keine Pleitewelle.“

/er

München (dpa-AFX)

Bildquellen: Zerbor/Shutterstock.com

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