BERLIN (AP) – Der Leiter des deutschen nationalen Cybersicherheitsdienstes wird wegen Berichten über Verbindungen zum russischen Geheimdienst unter die Lupe genommen, sagten Beamte am Montag.
Arne Schoenbohm, Leiter der BSI-Agentur, hat vor zehn Jahren eine Cybersicherheitsgruppe mitgegründet, die Experten aus öffentlichen Einrichtungen und der Privatwirtschaft zusammenbringt. Deutsche Medien berichteten, dass eines der Mitglieder ein Unternehmen ist, das von einem ehemaligen russischen Geheimdienstagenten gegründet wurde.
„Das Innenministerium nimmt die an diesem Wochenende gemeldeten Fälle ernst und untersucht sie umfassend“, heißt es in einer Mitteilung des Innenministeriums.
In Deutschland wächst die Sorge, dass die kritische Infrastruktur des Landes wegen Berlins Unterstützung der Ukraine ins Visier Russlands geraten könnte. Am Samstag ein offensichtlicher Sabotageakt zwang die Deutsche Bahn, Personen- und Güterzüge im Nordwesten des Landes für fast drei Stunden stillzulegen.
Nach der knapp dreistündigen Sperrung sei das Problem – eine „Störung des digitalen Zugfunksystems“ – zwar behoben, aber mit einigen Störungen sei noch zu rechnen, teilte die Deutsche Bahn mit. Später soll der Ausfall durch Sabotage verursacht worden sein.
Verkehrsminister Volker Wissing sagte, an zwei Stellen seien „für die sichere Abwicklung des Schienenverkehrs unerlässliche“ Kabel bewusst durchtrennt worden. Er sagte, die Bundespolizei ermittle den Vorfall.