Eine solide Finanzplanung bildet eine der Grundlagen für ein erfülltes Familienleben. Mit einer durchdachten Strategie lassen sich unerwartete finanzielle Belastungen besser meistern und langfristige Ziele leichter erreichen. Dieser Artikel gibt fünf praktische Finanztipps für junge Familien: von der effizienten Kreditaufnahme über den Abschluss von Versicherungsverträgen bis zur Planung der eigenen Altersvorsorge.
Tipp #1: Kredite als Finanzinstrument nutzen
Kredite sind eine Möglichkeit, um größere Anschaffungen zu tätigen, unerwartete Ausgaben zu decken oder eine Immobilie zu erwerben. Zu einer umfassenden Finanzplanung gehört nicht nur die Suche nach geeigneten Kreditverträgen, sondern auch das aktive Management der bestehenden Darlehen. Wer einen Altkredit zu günstigeren Konditionen ablösen möchte, behält die Entwicklung des Marktzinsniveaus im Blick. Besonders nach Phasen hoher Inflation oder bei einer Verbesserung der persönlichen Bonität kommen Umschuldungen in Betracht.
Besonders Familien achten bei der Kreditaufnahme darauf, dass sie die monatlichen Raten stemmen können, ohne dass finanzielle Engpässe drohen. Kredite sind daher geeignet, um etwa ein Haus zu kaufen, ein Auto zu finanzieren oder eine Ausbildung zu bezahlen. Wer sich wiederholt kurzfristige Konsumwünsche durch den Abschluss von Kreditverträgen erfüllt, läuft hingegen Gefahr, in der Schuldenfalle zu landen.
Tipp #2: das Familienglück versichern
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes kostet ein Kind bis zu seinem 18. Geburtstag etwa 150.000 Euro; hinzu kommen Verdienstausfälle in ungefähr gleicher Höhe.
Das gemeinsame Familienglück ist daher – nüchtern betrachtet – eine Investition im mittleren sechsstelligen Bereich. Junge Familien vernachlässigen oft Faktoren, die zu unerwarteten finanziellen Engpässen führen können: Zunächst ist die Trennung der Eltern zu nennen, aber auch die plötzliche Berufsunfähigkeit oder der Tod eines Elternteils dürfen nicht unerwähnt bleiben. Für die Betroffenen bedeuten solche Schicksalsschläge nicht nur schwerwiegende emotionale, sondern ebenfalls finanzielle Belastungen. Letztere lassen sich durch den Abschluss von Versicherungen, zum Beispiel einer Risikolebensversicherung und/oder einer Berufsunfähigkeitsversicherung, abmildern.
Tipp #3: langfristige Anlagestrategien verfolgen
Das Sparbuch war lange Zeit die beliebteste Form der Geldanlage in Deutschland. Die jahrelange Nullzinsphase hat jedoch zu einem Umdenken geführt: Inzwischen bevorzugen die Bürger des Landes Tagesgeldkonten sowie Anlagen in Fondsanteilen, ETFs (Exchange Traded Funds) und Aktien. Diese erhöhte Risikobereitschaft dürfte sich langfristig auszahlen, denn historisch gesehen haben die Aktienmärkte, allen zwischenzeitlichen Turbulenzen zum Trotz, über Jahrzehnte hinweg positive Renditen erwirtschaftet.
Für junge Familien sind besonders Sparpläne attraktiv: Bei diesen erhöht sich der Gesamtbetrag nicht nur infolge der regelmäßigen Einzahlungen, sondern auch durch die Erträge aus Zinsen, Zinseszinsen und Kurssteigerungen.
Tipp #4: für das Alter vorsorgen
Obwohl der Renteneintritt für die meisten Elternpaare in ferner Zukunft liegt, ist es ratsam, möglichst frühzeitig mit der Altersvorsorge zu beginnen. Schon heute reicht die gesetzliche Rente oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten. Diese Situation dürfte sich in den kommenden Jahrzehnten verschärfen. Junge Familien sollten daher beispielsweise private Rentenversicherungen abschließen und die von Arbeitgebern angebotenen betrieblichen Vorsorgepläne nutzen.
Tipp #5: staatliche Zuschüsse in Anspruch nehmen
Der Staat unterstützt junge Familien mit einer Vielzahl an Förderungsprogrammen und Zuschüssen. Zu nennen sind neben dem bekannten Kindergeld das Elterngeld, Leistungen zur Bildung und Teilhabe, vergünstigte Kreditkonditionen beim Eigenheimerwerb und steuerliche Vergünstigungen.
Wer beabsichtigt, staatliche Fördergelder zu beantragen, muss diverse Formulare ausfüllen und Nachweise erbringen. Für junge Familien lohnt es sich, rechtzeitig Informationen über die Voraussetzungen und Fristen einzuholen, um die Förderungsmöglichkeiten optimal und schnell in Anspruch nehmen zu können. Ebenso ist es zu empfehlen, Kontakt zu spezialisierten Beratern aufzunehmen. Diese helfen jungen Familien, die passenden Zuschussleistungen zu finden und zu beantragen.
Fazit: So planen junge Familien ihre Finanzen
Zu einer soliden Finanzplanung für Familien zählen der Abschluss geeigneter Versicherungen, eine frühzeitige Altersvorsorge und die Nutzung staatlicher Fördermittel. Kredite eignen sich, um größere Anschaffungen oder den Erwerb einer eigenen Immobilie zu finanzieren. Dabei ist darauf zu achten, dass die monatlichen Belastungen den finanziellen Handlungsspielraum der Familie nicht zu stark einengen.