Nach Bekanntwerden sorgten die Nachrichten über die Anklage gegen den ehemaligen Nationalfußballer Christoph Metzelder überall für Erstaunen und Entsetzen.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte dies in einer kurzen Pressemitteilung Düsseldorf Am Freitag wurde gegen einen ehemaligen Fußballspieler Anklage erhoben. Die Staatsanwälte erwähnten weder Metzelders Namen noch gingen sie speziell auf die Anklage ein. Die Staatsanwaltschaft weist darauf hin, dass die Unschuldsvermutung gilt, bis eine mögliche Verurteilung endgültig ist. Das Gericht in Düsseldorf muss nun entscheiden, ob die Anklage in der Hauptverhandlung stattfindet.
Der 39-jährige Ex-Profi aus Borussia Dortmund, Real Madrid und Schalke 04 müssen sich für die Übermittlung und den Besitz von Kinderpornografie verantworten. Insgesamt hätten die Ermittler auf dem Handy des Verdächtigen zahlreiche Akten gefunden, die den Missbrauch kleiner Mädchen beweisen sollten. Insbesondere nach Informationen von FOCUS Online sollten es etwa 30 Handlungen gewesen sein: Der Verdächtige soll 29 Fotos an zwei Frauen weitergegeben haben, und er soll im Besitz von gut 230 Fotos gewesen sein.
Beziehung zu einer Frau in Hamburg
Der kriminelle Fall wurde durch eine Beziehung mit einer Frau in ausgelöst Hamburg. Von seinem Handy aus hat der Verdächtige seiner damaligen Bekanntschaft Eva J. (geänderter Name) über WhatsApp Nach Angaben von FOCUS-Online wurden zwischen dem 10. und 12. August 2019 fünf Kinderpornografiebilder gesendet. Ein „Foto“ -Reporter wurde von einem Freund eingeweiht. Der Journalist legte die Akten am Abend des 13. August der Polizei in Hamburg vor, die sofort reagierte. Am selben Tag baten die Agenten Eva J. um Befragung.
Sie war offen über ihre Beziehung zu dem großen ehemaligen Top-Verteidiger. Einer kam im November 2018 vorbei Instagram gelernt, sagte die Frau nach der Erfassung von Online-FOCUS-Forschung. Ihr zufolge entstand aus dem Kontakt eine Beziehung. Die beiden plauderten danach öfter.
Messenger-Nachrichten gesendet
Eva J. zufolge gewann die neue Bekanntschaft bald Vertrauen in sie. Die Nachrichten des Trägers wurden offenbar vertrauter. Die Botenbotschaften wurden offenbar intimer. In diesem Zusammenhang soll Metzelder sein Interesse an Kindern und Jugendlichen gezeigt haben. Anscheinend möchte Eva J. auf diese Vorlieben reagiert haben, um sich darum zu kümmern die Polizei belastendes Material sammeln. Der Angeklagte schickte ihr angeblich die fünf Missbrauchsakten.
Eva J. gab der Vernehmerin ihr Handy, um die Kinderpornografie und die Chat-Geschichte zu lesen. Der WhatsApp-Austausch bestätigte offenbar die Informationen der Frau.
Am 22. August 2019 erließ das Gericht auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft in Hamburg zwei Durchsuchungsbefehle: erstens für die Düsseldorfer eben des Verdächtigen andererseits für die Räume seiner Kinder- und Jugendstiftung. „Future Youth“ heißt das Projekt, das der gebürtige Westfälische gegründet hat, um jungen Menschen auf ihrem akademischen und beruflichen Weg zu helfen und soziale Kompetenzen zu fördern.
Festplatte beschlagnahmt
Während eines Trainings für die Trainerlizenz im Hennef-Fitnessstudio erschienen Anfang September Staatsanwälte, beschlagnahmten das Handy des Verdächtigen und fuhren dann zum Haus des ehemaligen deutschen Meisters und Pokalsiegers. Hier wurden mehr Datenträger beschlagnahmt. Gleichzeitig erhielten die Staatsanwälte von Hanze die Erlaubnis des Gerichts, Verkehrsdaten von den Handys der späten 1930er Jahre zu lesen, um nach Chats und Fotos von ihm zu suchen.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat gegen Eva J. ein gesondertes Verfahren wegen Besitzes und Verbreitung von Kinderpornografie eingeleitet. Kurz darauf übernahm die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf den Fall Metzelder, weil er in der Metropole am Rhein lebt.
Die Anwälte von Metzelder untersagten die Identifizierung von Berichten
Nach den ersten Artikeln über die verdächtige Situation hatten seine Medienanwälte den Kölner Presseraum weiter verboten, um die Berichterstattung zu identifizieren. Nach eigenen Angaben haben die Anwälte von Metzelder inzwischen 150 bis 200 „illegale Veröffentlichungen und Medienberichte auf Kosten unserer Mandanten“ verboten.
Monatelang durfte die Presse den Hintergrund der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Metzelder nicht beschreiben. In ihrer Entscheidung sahen die Kölner Presserichter, dass die Persönlichkeitsrechte der prominenten Angeklagten verletzt wurden. Sie wollten auf diese Weise auch Vorurteile vermeiden, da dies nur ein anfänglicher Verdacht war. Das hat sich mit der Anklage nun entscheidend geändert.
Missbrauch von Bildern auf Mobilgeräten
In der Zwischenzeit reichen die Verdächtigungen zumindest aus Sicht der Staatsanwaltschaft aus, um eine Anklage zu rechtfertigen. Dies setzt einen vermeintlich ausreichenden Verdacht voraus: Aus Sicht der Staatsanwaltschaft sollte eine Verurteilung wahrscheinlicher sein als ein Freispruch. Die Anklage ändert jedoch nichts daran, dass Metzelder unschuldig gehalten wird, bis eine endgültige Verurteilung erreicht ist.
Die Staatsanwaltschaft basiert auf einem Abschlussbericht der Düsseldorfer Polizei. Darin teilten die Gutachter der Staatsanwaltschaft mit, dass sie auf dem Handy des Verdächtigen zahlreiche Bilder von Missbrauch gefunden hätten – einschließlich der Akten, die er angeblich per Chat nach Hamburg und an eine andere Frau geschickt habe. Die Forscher konnten jedoch ausschließen, dass es sich um selbst hergestelltes Material handelte.
Rüdiger Deckers, der Anwalt des Angeklagten, stand am Freitag für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung. Er bezog sich auf Metzelders Medienanwalt. Dies war anfangs auch für einen Kommentar nicht verfügbar.