Sonntag, 11. Oktober 2020
Das Coronavirus wird immer noch in komplexen PCR-Tests nachgewiesen. Jetzt entwickeln Forscher einen Test, der schneller und billiger ist. Hier wird die Crispr-Genschere eingesetzt – auch der diesjährige Nobelpreisträger ist beteiligt.
Amerikanische Forscher haben einen Schnelltest zum Nachweis von Sars-CoV-2 entwickelt, der auf dem basiert Genschere Crispr basiert. Noch nicht in einem Peer-Review-Forschung Das Team um Daniel Fletcher von der University of Berkeley und Melanie Ott vom Gladstone Institute konnte innerhalb von Minuten ein Testergebnis erzielen. Mit nur fünf untersuchten Stichproben ist die Datensituation immer noch dürftig.
Das Verfahren verwendet ein kurzes RNA-Molekül, um ein für Sars-Cov-2 einzigartiges Virusgen zu finden. Diese Leit-RNA (crRNA) reichert sich dort an. Dann wird das Gen des Virus von der eigentlichen Genschere, dem Enzym Cas13, geschnitten. Gleichzeitig wird eine Reporter-RNA freigesetzt, die einen fluoreszierenden Marker trägt. Dies wird durch einen Laser zum Leuchten gebracht. Die freigesetzten fluoreszierenden Partikel können dann mit einer Kamera erfasst werden. Je intensiver die Fluoreszenz ist, desto höher ist die Anzahl der Viren.
Die Forscher führten ihre Tests mit drei verschiedenen Arten von Leit-RNA durch. Das Virusgen wurde an verschiedenen Stellen mit dem Cas13-Enzym geschnitten. In einer längeren Reihe von Experimenten konnten sie schließlich die am besten geeignete Kombination finden; Insbesondere variierte die Empfindlichkeit in Abhängigkeit von der crRNA. Wenn die Zahlen aus der Veröffentlichung bestätigt werden, kann der Test sehr kleine Mengen von 100 Viruskopien pro Mikroliter nachweisen.
Schnell und günstig
Dies ist weniger genau als die aktuellen Goldstandard-PCR-Tests. Sie sind jedoch sehr zeitaufwändig, erfordern spezielle Ausrüstung und dauern mehrere Stunden. Sie können daher nur in Laboratorien durchgeführt werden.
Laut den Forschern erfordert die neue Art des Crispr-Tests nur ein kleines Erkennungsgerät, das in Arztpraxen oder sogar in privaten Haushalten erhältlich sein könnte. Die Farbreaktion wurde mit einem Standard-Smartphone aufgezeichnet. Laut den Forschern erkennt ihr Test nicht nur, ob das Virus vorhanden ist, sondern misst auch, wie hoch die Viruslast ist. Diese Informationen könnten Ärzten helfen, Behandlungsentscheidungen basierend auf dem Zustand jedes Patienten zu treffen, sagte der Molekularbiologe Max Wilson in einer ersten Überprüfung gegenüber dem „Science Magazine“.
Weitere Studien werden nun untersuchen, ob der Test wirklich für den klinischen Einsatz geeignet ist. Das Forschungsteam, das den Test entwickelt hat, umfasst auch Jennifer Doudnader zusammen mit Emmanuelle Charpentier in diesem Jahr den Nobelpreis für Chemie für die Entdeckung der Crispr-Methode erhielt.