Der größte Dinosaurier aller Automarken kehrt mit einem elektrischen Antrieb zurück: Der Hummer EV ist ein Offroad-Tier und liefert wahnsinnig hohe Leistungsdaten.
Was für ein Image sich geändert hat: Bis zum Tod der Marke im Jahr 2010 baute Hummer kolossale Offroad-Kraftstoffschlürfer, die selbst für amerikanische Verhältnisse massiv waren.
Als Submarke von GMC hebt der Riese jetzt wieder mit elektrischer Energie ab – mit cleveren Tricks für unwegsames Gelände und Leistungsdaten, die einfach umwerfend sind.
Mehr als 1000 PS und 15.592 Nm Drehmoment
Zuallererst ein paar Zahlen, weil sie gigantisch sind: Der Hummer EV erzeugt mehr als 1000 PS und ein wahnsinniges Drehmoment von 15.600 Nm aus drei Motoren!
► Wie ist das möglich? Es ist wahrscheinlich das Raddrehmoment. Das Drehmoment wird normalerweise an der Antriebswelle gemessen. Im stärksten Porsche Taycan mit bis zu 761 PS sind das beispielsweise 1050 Nm – weniger als 8 Prozent des Hummer-Wertes.
Die Motoren sollten deutlich weniger drucken, aber GM gibt die genauen Zahlen noch nicht bekannt. Soviel: Die Geschwindigkeit muss in drei Sekunden von 0 auf 96 km / h steigen.
► Der Hummer EV ist das erste vollelektrische Fahrzeug von GMC und das erste, das das neue Ultium-Batteriesystem von GM verwendet. Über die Batteriekapazität ist nichts bekannt, aber Gerüchte bis zu 200 kWh. Ein gigantischer Wert, ein Taycan Turbo S hat 93,4 kWh.
Energie für 160 km in zehn Minuten
Wie der Porsche verfügt auch der Hummer über ein 800-Volt-Bordnetz, kann jedoch bis zu 350 kW anstelle von 240 kW aufladen. Es muss in der Lage sein, Strom in zehn Minuten für eine Reichweite von fast 100 Meilen aufzuladen.
Die Gesamtreichweite sollte mehr als 560 Kilometer betragen. Darüber hinaus verfügt der Hummer über die neueste Version des autonomen GMC-Fahrsystems „Super Cruise“. Das Auto muss in der Lage sein, auf mehr als 322.000 Straßenkilometern autonom zu fahren und selbständig die Spur zu wechseln.
Diagonale Offroad-Raupenausrüstung
► Ein weiteres Highlight des EV sind seine Geländefähigkeiten. Ziel war es, den leistungsfähigsten Serien-Lkw zu bauen, und die Schlüsseldaten sprechen für sich. Bei niedrigen Geschwindigkeiten können die Vorder- und Hinterräder in die gleiche Richtung gedreht werden, was ein diagonales Fahren ermöglicht.
Die adaptive Luftfederung kann im Offroad-Modus um fast 15 Zentimeter angehoben werden, um die Bodenfreiheit zu erhöhen. Zusammen mit den 35-Zoll-Reifen sollte unwegsames Gelände ein Kinderspiel sein.
Stahlplatten unter der Batterie
Der Boden ist stellenweise mit Stahlplatten bedeckt, um die Batterie zu schützen. Kameras zaubern bis zu 18 verschiedene Bilder rund um das Auto auf die Bildschirme im Innenraum, sogar von unten. Dies bedeutet, dass rechtzeitig vor der Landung eine Warnung ausgegeben wird.
Optional zeigen die Monitore auch offroad-relevante Informationen wie Drehmomentkurve, Position der Differentiale oder Reibungsverluste an den Rädern an.
Schauen Sie: männlich und brutal
Der robuste Körper spiegelt unbestreitbar seine harten Fähigkeiten wider. Wenn Sie befürchten, dass der Flüsterantrieb die Optik weicher machen könnte, können Sie sicher sein. Der Hummer EV kommt als Pickup und ist so maskulin und mutig wie immer, nur ein bisschen moderner.
Die eckigen Radkästen, die flache, breite Windschutzscheibe beziehen sich ebenso auf die Vorgänger wie der vorgeschlagene Sechs-Segment-Grill, der stolz mit „Hummer“ verziert ist. Dahinter leuchtet ein durchgehender LED-Lichtstreifen, zwei Haken ragen aus der Frontschürze heraus.
Cockpit mit zwei Bildschirmen
Am Heck blitzt etwas vom GMC-Pickup Sierra durch. Die Dachpaneele können entfernt werden, aber im Gegensatz zu Wrangler oder Bronco können sie platzsparend im Frunk aufbewahrt werden.
Das Cockpit ist genauso kastenförmig wie das Äußere. Zwei große Bildschirme dominieren das Armaturenbrett, das Erscheinungsbild des Materials ist – nach den Fotos zu urteilen – deutlich eleganter als seine Vorgänger.
Markteinführung ab Ende 2021
Laut GM wird die Serienproduktion im Herbst 2021 beginnen. Zunächst wird die voll ausgestattete Edition 1 gestartet. Sie bietet einen Fahrmodusschalter, ein adaptives Chassis, abnehmbare Dachverkleidungen und einen hellen Innenraum mit einem 13,4-Zoll-Infotainment-Bildschirm. Schwächere Varianten mit weniger Ausstattung und Reichweite folgen später.
Interessenten in den USA können einen für 100 US-Dollar reservieren, Edition 1 ist bereits ausverkauft. Die Preise sind hoch: Für eine Edition 1 müssen Interessenten umgerechnet rund 95.000 Euro bezahlen. Die günstigste Version mit 625 PS und einer Reichweite von 400 Kilometern startet bei rund 67.430 Euro.
► Ob der E-Hummer auch nach Europa kommt, ist noch in den Sternen.