Nach den massiven Protesten in Minsk gegen Staatsoberhaupt Alexander Lukaschenko landete ein Hubschrauber in seinem Präsidentenpalast. Dies wurde am Sonntagabend auf verschiedenen Videos im Nachrichtensender Telegram gezeigt. Das Staatsfernsehen zeigte auch, dass Lukaschenko mit der Waffe in der Hand in schwarzer Uniform einen Hubschrauber verließ und zum Palast ging.
Zuvor gab es in sozialen Netzwerken Spekulationen darüber, ob Lukaschenko wegen der Proteste in Sicherheit gebracht werden würde. Starke Sicherheitskräfte schützten die Zufahrtsstraßen zum Palast mit Militärfahrzeugen.
Am Sonntag war einer in Minsk neuer großer Protestmarsch gegen „Europas letzten Diktator“. Die Leute gingen mit Schreien wie „Raus!“ und „Freiheit, Freiheit!“ durch die Stadt. Es wurde vermutet, dass ein Teil der Menge in den Palast ziehen könnte. Dort versammelten sich auch Menschen.
Lukaschenko, der seit 26 Jahren regiert, wurde bei den Präsidentschaftswahlen am 9. August zum sechsten Mal in Folge mit 80 Prozent der Stimmen zum Sieger erklärt. Das Ergebnis wird als Fälschung angesehen. Seitdem gab es landesweit Proteste und Streiks gegen den 65-Jährigen. Lukaschenko hatte darauf bestanden, die Armee einzusetzen, um gegebenenfalls seine Macht zu sichern und selbst bis zum Tod zu kämpfen.