Alfons Schuhbeck hat seine Steuerschulden immer noch nicht bezahlt – nicht einmal anteilig. Ist er nicht so klug, wie er sich vor Gericht gezeigt hat?
Einen Monat nach dem Urteil sieht die Lage etwas anders aus: Schuhbeck hat noch keinen Euro seiner Steuerschulden zurückgezahlt, wie Laurent Lafleur, Sprecher des Oberlandesgerichts München, gegenüber t-online bestätigt: Seit das Gericht das Urteil verkündet hat. Weder das Gericht noch die Staatsanwaltschaft wurden „Entschädigungsbemühungen“ genannt, wie es im juristischen Deutsch heißt.
Alfons Schuhbeck will das Urteil gegen ihn nicht akzeptieren
Laut einem Bericht der „tz“ sprechen Insider von „leeren Worten“, wenn der Sternekoch seine Schuld eingesteht. Denn Schuhbeck fühlte sich erst dann schuldig, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sah. Ein ehemaliger Mitarbeiter hat am ersten Prozesstag ausführlich gegen ihn ausgesagt.
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Schuhbeck versucht, einen Investor zur Schuldentilgung zu finden
Unterdessen versuchten Schuhbecks Anwälte bis kurz vor der Urteilsverkündung, einen Investor zu erreichen, der tatsächlich versprochen hatte, den Schadensersatz in Millionenhöhe für Schuhbecks Schadensersatz zu zahlen – ein Umstand, der sich positiv auf die Verurteilung hätte auswirken können. Aber das Geld kam nicht an.
Schuhbeck singt nach Überzeugung bei der Premiere seiner Dinnershow
Schuhbeck versuche noch, einen Investor zu finden, berichtet die „tz“. Wenn er seine Steuerschulden begleichen könnte, könnte er in einem möglichen Wiederaufnahmeverfahren mit einer geringeren Strafe davonkommen, heißt es. Andernfalls wird der Häuptling wahrscheinlich mit Blick auf eine Gefängnisstraße zurückgelassen. Die Suche nach einem Investor werde „unvermindert fortgesetzt“, zitierte die „tz“ Schuhbecks Sprecher.
Eine Woche nach seiner Verurteilung Ende Oktober trat Schuhbeck bei der Premiere seiner Dinner-Show im „Teatro“ öffentlich auf und sang unter anderem Neil Diamonds „Sweet Caroline“. Dann sagte er: „Ich trinke zwei Schnapserl. Die Frage ist, ob es im nächsten Jahr ein Hit für den Starkoch wird.
Alfons Schuhbecks ehemaliges Restaurant „Orlando“ ist bereits in neuen Händen. Das Restaurant hat gerade offiziell wiedereröffnet. Es heißt jetzt „Ornella“. Der Gewürz- und Teeladen ist immer noch da. Doch die „Südtiroler Stuben“ – einst das Aushängeschild von Alfons Schuhbeck – müssen zum Jahresende schließen. Schuhbeck ist Alleinmieter im Gebäude Platzl 6-8. Das Grundstück gehört dem Freistaat Bayern.