Am Donnerstagabend dreht sich alles um Big Tech: Neben Amazon, Alphabet und Facebook veröffentlichte Apple auch Zahlen, nachdem der amerikanische Markt geschlossen hatte. Die Gruppe hat die Umsatz- und Ergebniserwartungen für das vierte Quartal übertroffen. Die Aktie steht nach Handelszeiten unter Druck.
Apple meldete für das vierte Quartal des gebrochenen Geschäftsjahres 2020 (Ende September) einen Umsatz von 64,7 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn je Aktie von 0,73 US-Dollar. Die Wall Street-Experten hatten durchschnittlich 63,7 Milliarden US-Dollar vor sich und einen Gewinn pro Aktie von 70 Cent auf dem Zettel.
Unter anderem trugen die überraschend starken Verkäufe von Macs und iPads zur positiven Entwicklung bei – die vor allem dank Home Office und Home Education während der Koronapandemie gefragt war. Die Verkaufserwartungen der Experten wurden in beiden Produktkategorien deutlich übertroffen.
iPhone Schwäche mit Ankündigung
Apple konnte jedoch mit dem Verkauf des iPhone nicht überzeugen. Mit 26,4 Milliarden US-Dollar lag sie um 20 Prozent unter dem Vorjahreswert und unter den Schätzungen der Analysten von 27,9 Milliarden US-Dollar. Das war aber absehbar.
Aufgrund der Koronapandemie erfolgte die Präsentation und der Verkaufsstart des neuen iPhone 12 erst im Oktober – und damit bereits im ersten Quartal 2021 anstelle des üblichen vierten Quartals (DER AKTIONÄR berichtete). Daher wird diesmal das entsprechende Ergebnis auf das nächste Quartal verschoben.
Die Tatsache, dass Apple keine Prognose für das laufende erste Quartal des Geschäftsjahres 2021 vorgelegt hat, ist ebenfalls irritierend. Investoren und Analysten hofften, vor einigen Wochen Schlussfolgerungen über die Einführung des iPhone 12 ziehen zu können. Es bestehen große Hoffnungen auf die neuen Geräte: Dank neuer Technologie – einschließlich 5G – und eines neuen Designs hoffen einige auf einen neuen Superzyklus.
Aufgrund der großen Unsicherheit hinsichtlich der weiteren Entwicklung der globalen Koronapandemie ist es derzeit vorzuziehen, dies ohne Vorhersage zu tun, sagte Tim Cook, CEO von Apple.
Die anfängliche Reaktion der Anleger auf die Zahlen ist negativ: Die Aktie verliert nach Handelszeiten rund vier Prozent und gibt den täglichen Gewinn aus dem regulären Handel vollständig auf. DER AKTIONÄR geht angesichts der stark markengebundenen iPhone-Verkäufe nur von einer Verschiebung aus, weshalb derzeit kein Handlungsbedarf besteht. Investoren bleiben dabei. Neuankömmlinge haben weiterhin Zugang zur Stabilisierung.
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten:
Der CEO und Mehrheitsaktionär des Verlags Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, hat direkte und indirekte Positionen in den folgenden in der Veröffentlichung genannten Finanzinstrumenten oder verwandten Derivaten eingenommen, die von Preisentwicklungen infolge der Veröffentlichung profitieren: Apple.