BERLIN (dpa) – Streikende Eisenbahner in Deutschland haben am Donnerstag dazu geführt, dass ein Großteil des Zugverkehrs des Landes eingestellt wurde, da sie ihre landesweite Arbeitsniederlegung für einen zweiten Tag fortsetzen.
Nur ein Viertel der Fernzüge fuhren und etwa 40 % der Regional- und Nahverkehrszüge, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa. Auch viele Güterzüge waren infolge des Streiks außer Betrieb.
Die Bahnarbeiter der Gewerkschaft GDL hatten zuvor mit überwältigender Mehrheit für einen Streik gestimmt, um ihre Forderungen nach einer Lohnerhöhung von 3,2% und einem einmaligen „Coronavirus-Bonus“ von 600 Euro zu unterstreichen.
Die Deutsche Bahn hat die Forderungen zurückgewiesen. Das Unternehmen hat seit Beginn der Pandemie und durch die jüngsten Überschwemmungen, die zahlreiche Bahnlinien zerstört oder beschädigt haben, Milliarden verloren.
Die Deutsche Bahn hat einen Ersatzfahrplan eingeführt und die Pandemie-Abstandsmaßnahmen aufgehoben, um während des Streiks jeden Sitzplatz in den noch in Betrieb befindlichen Zügen zu nutzen.
Da 11 der 16 Bundesländer noch im Sommerurlaub sind, würden Reisende normalerweise stark auf Züge reagieren, um sich fortzubewegen. An Orten, an denen die Schulen für einen neuen Zeitraum wiedereröffnet wurden, traf der Streik auch Schüler und andere Pendler.
GDL hat angekündigt, den Streik am Freitag um 2 Uhr morgens (0000 GMT) zu beenden.
Die über 35.000 Mitglieder zählende Gewerkschaft trat 2014 und 2015 in acht landesweite Streiks, um ihre Forderungen durchzusetzen.
Bei den jüngsten Verhandlungen einigte sich die größere Eisenbahngewerkschaft EVG im vergangenen Jahr auf eine Vereinbarung, die eine Erhöhung um 1,5 % im Jahr 2022 vorsieht und den Verlust von Arbeitsplätzen ausschließt.