Samstag, 14. November 2020
Ende Mai schickte die amerikanische Firma SpaceX von Tesla-Gründer Musk zwei amerikanische Astronauten zum ersten Mal erfolgreich auf eine Mission zur ISS. Mit dem zweiten bemannten Flug des Raumschiffs „Crew Dragon“ will sich das Unternehmen auch als Marktführer positionieren. Aber es gibt Probleme.
Die NASA und SpaceX haben den zweiten bemannten Start ihres Space Shuttles zur Internationalen Raumstation verzögert. Anstelle der Nacht am Sonntag wird die Rakete des privaten Raumfahrtunternehmens, einschließlich der Kapsel „Crew Dragon“, am Montagmorgen (1.27 Uhr MEZ) vier Astronauten zur ISS fliegen, wie der Chef der US-Raumfahrtagentur Jim Bridenstine auf Twitter sagte angekündigt. Als Grund nannte Bridenstine einen zu starken Wind.
Der „Crew Dragon“ startet einige Stunden später mit einer „Falcon 9“ -Rakete vom Dock in Cape Canaveral, Florida, und legt an der ISS an. Die NASA-Astronauten Michael Hopkins, Victor Glover und Shannon Walker sowie der japanische Astronaut Soichi Noguchi bleiben sechs Monate an Bord der Raumstation. Die NASA-Astronautin Kate Rubins und ihre russischen Kollegen Sergej Ryschikow und Sergej Kud-Swertschkow sind derzeit dort.
Die neu angekommene Crew – „Crew-1“ – ist die erste, die vom „Crew Dragon“ offiziell zur ISS geflogen wurde, nachdem ein bemannter Test im Frühjahr erfolgreich war. Die beiden amerikanischen Astronauten Robert Behnken und Douglas Hurley flogen während dieses Tests im Mai zur ISS und kehrten im August zurück.
In den letzten Jahren haben sich amerikanische Astronauten auf russische Raketen verlassen, um die ISS zu erreichen. Die Nasa hat ihr Shuttle-Programm vor neun Jahren wegen hoher Kosten und nach zwei Unfällen beendet. Um die Unabhängigkeit Russlands wiederzugewinnen, beauftragte die US-Regierung unter der Führung von Donald Trumps Vorgänger Barack Obama SpaceX und den Luftfahrtgiganten Boeing mit dem Bau von Space Shuttles. Die „Starliner“ -Kapsel von Boeing befindet sich noch in der Testphase und wird voraussichtlich erst im nächsten Jahr fertig sein. Der jetzt geplante Raumflug ist daher eine Gelegenheit für SpaceX, sich als amerikanischer Marktführer in der Raumfahrt zu positionieren. Ende Mai schickte das Unternehmen erstmals zwei amerikanische Astronauten erfolgreich auf eine zweimonatige Mission zur ISS.