K. K.Kurz vor dem Wochenende Finanzminister Olaf Scholz (SPD) kündigte offiziell den Ersatz von Felix Hufeld an der Spitze der Finanzaufsichtsbehörde Bafin an. Die Situation wurde gemeinsam besprochen und in gegenseitiger Konsultation beschlossen, dass neben organisatorischen Änderungen auch ein Neustart des Personals an der Spitze erfolgen sollte, teilte sein Haus nach dem Gespräch am Freitagnachmittag mit. Der SPD-Politiker dankte Hufeld für die entscheidende progressive Überwachung.
Der Minister war jedoch größtenteils der einzige, der diese Entscheidung traf. Am Tag zuvor wurde bekannt, dass ein Mitarbeiter von Bafin des Insiderhandels mit Derivaten des Finanzdienstleisters angeklagt wurde Wirecard sich verheddern. Darüber hinaus wurde in den Zeugeninterviews des Untersuchungsausschusses von Wirecard immer deutlicher, inwieweit die Finanzaufsicht nicht nur die Marktteilnehmer, sondern auch andere Behörden mit dem Verbot des Leerverkaufs von Wirecard-Aktien in die Irre geführt hat, damit die Wirecard-Manager fortfahren können ihre eindeutig betrügerischen Transaktionen.
„Es war klar, dass Felix Hufeld im Weg war, den Wirecard-Skandal aufzuklären“, sagte der grüne Politiker Danyal Bayaz. „Olaf Scholz hat hier ein schmutziges Spiel gespielt.“ Obwohl die Spatzen Hufeld längst abberufen hatten, wollte Scholz so lange wie möglich einen Puffer zwischen sich und dem Wirecard-Skandal haben. „Mit diesem taktischen und selbstsüchtigen Verhalten hat er sowohl glaubwürdige Ermittlungen behindert als auch die rasche Neuorganisation der Überwachung verlangsamt.“
Die Opposition hält den Wandel an der Spitze für unvermeidlich
FDP-Finanzpolitiker Florian Toncar bezeichnete Hufelds Rückzug als unvermeidlich. „Nicht das Fehlverhalten eines einzelnen Mitarbeiters, sondern schwerwiegende Fehleinschätzungen von Bafin im Fall Wirecard sind der Grund.“ Daher ist Elisabeth Roegele, die für die Wertpapieraufsicht zuständige Geschäftsführerin, nicht mehr akzeptabel. Sie gab auch ihren Rücktritt am Freitagabend bekannt.