Auch hier müssen sich die Verbraucher an Veränderungen bei einer Bank anpassen. Diesmal geht es hauptsächlich um Bargeld.
Dortmund – Steht bei den Banken eine Revolution bevor? Zumindest bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken stehen große Veränderungen an. Am 1. Dezember werden alle Filialen im ersten Bereich geschlossen. Auch Bargeldtransaktionen werden gestoppt. Dies könnte nationale Folgen haben.
Bank | Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank |
Einrichtung | 25. April 1902 |
Volksbank: Die Raiffeisenbank gibt ab Dezember 2022 kein Bargeld mehr aus
„Ein- und Auszahlungen in der Filiale (Schalter und Geldautomat) sind künftig nicht mehr möglich“, heißt es in einem Schreiben, das Kunden von der Raiffeisenbank Hochtaunus erhalten haben. Grundsätzlich wird das Geldinstitut der de Volksbank den Bargeldhandel für Kunden komplett einstellen.
Diese Entwicklung kommt wohl nicht für alle überraschend, da die Barzahlungen seit Jahren stetig rückläufig sind. Das sehe man logischerweise auch an Geldautomaten, teilte die Raiffeisenbank mit. „Zuletzt hatten wir nur noch zwei Besucher pro Stunde“, sagte Achim Brunner, Vorstandsvorsitzender der Bank, dem Finanzmagazin. Bialo.
In allen Raiffeisenbank-Filialen lag die Zahl der Bargeldabhebungen unter zehn pro Tag. „Wir haben alle Kunden angeschrieben. Es gab nur vereinzelte Reaktionen“, so Brunner weiter.
Raiffeisenbank Hochtaunus stoppt Bargeldverkehr und schließt Filialen – zieht die Volksbank nach?
Die zur Volksbank gehörende Raiffeisenbank Hochtaunus zieht offenbar ihre Konsequenzen daraus. Sie verabschiedet sich vom klassischen Geschäftsmodell: Alle Filialen schließen zum 1. Dezember, nur die Zentrale bleibt.
Auch wenn diese Trendwende bisher regional erfolgt ist, könnte sie dennoch Auswirkungen auf andere Teile der Volksbank haben. Oder starke Diskrepanzen schaffen, wie das Online-Magazin Nordbayern soll. Die Bank arbeitet eigentlich nach dem Regionalprinzip und muss den Menschen in ihrem Arbeitsbereich auch Geldgeschäfte ermöglichen.
Volksbank will digitaler werden – schließen bald mehr Filialen?
Doch jetzt sinkt die Nachfrage. Kapazitäten und Ressourcen müssen also neu verteilt werden, um den Kunden letztlich einen Mehrwert zu bieten. Denn gerade das Kundenverhalten habe sich in den letzten Jahren stark verändert, sagt Brunner. Verbraucher wollen zwar keine Kosten für die Kontoführung bezahlen, dennoch ist Beratung gefragt.
Und das muss nicht unbedingt in einer Filiale passieren. De Volksbank und Raiffeisenbank wollen sich daher im digitalen Bereich neu aufstellen. Bundesweit wird bereits ein „OnlineOnly“-Konto angeboten und telefonisch oder in Beratungsstellen beraten.
Aber wie sieht es mit der allgemeinen Bargeldversorgung der Kunden aus? Die geschlossenen Standorte müssen hier nicht unbedingt zu Verlusten führen, schätzt Brunner. In vielen Supermärkten kann man heutzutage kostenlos Geld abheben. Rewe bietet sogar einen Geldautomaten für Kryptowährungen an.
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