Das deutsche PV-Unternehmen Polarstern und die Wilhelm-Büchner-Universität haben eine Studie veröffentlicht, die besagt, dass die Leistung von Photovoltaik-Anlagen bei Installation auf einer Dachbegrünung um bis zu 8 % gesteigert werden kann. Die kühlende Wirkung der Pflanzen durch Transpiration und Verdunstung, ihre Staubaufnahmefähigkeit und die diffuse Reflexion des Sonnenlichts durch das Laub sind die Hauptfaktoren für diese Leistungssteigerung.
Aufgrund verschiedener Effekte wie Transpiration und Verdunstung durch das Laub und Schattenwurf sowie der Lichtabsorption für die Photosynthese haben Gründächer eine niedrigere Umgebungstemperatur als herkömmliche Dächer und damit die Betriebstemperatur einer PV-Anlage auch niedriger. Laut der Studie kann sich die Ausgangsleistung von Solarmodulen um durchschnittlich 4,35% verbessern. Je nach eingesetzter Technologie und Region kann dieser Wert sogar bis auf ca. 8 % ansteigen.
Die Pflanzen wirken auch als Luftfilter, indem sie den von den Modulen abgewaschenen Staub aufnehmen. Ein Gründach bindet nach Unternehmensschätzungen rund zwei Kilogramm Feinstaub pro Quadratmeter und Jahr. Die Menge hängt auch von der Größe der Blattoberflächen und der Staubresistenz der Pflanzen ab. Staubinduzierte Energieertragsverluste bei Photovoltaikanlagen in urbanen Regionen werden auf bis zu 30 % geschätzt.
Nicht nur die Vermeidung von Staub, sondern auch die Reflexion des Lichts von den Blättern erhöht nach Angaben des Unternehmens die Leistung der Solarmodule, da sie mehr Strahlung aus dem Sonnenspektrum nutzen können. Diese diffuse Reflexion bewirkt eine höhere Schwachlichtabstrahlung, die insbesondere bei Dünnschichtmodulen zu höheren Erträgen führen kann. Unter Berufung auf nicht näher spezifizierte Feldstudien sagte Polarstern, dass ein Gründach die Einstrahlung um bis zu 32 % im Vergleich zu einem Kiesdach erhöhen kann.
Neben der erhöhten Effizienz der Photovoltaikanlagen sorgen die Gründächer durch die Wasserspeicherfähigkeit der Bodenplatte auch für mehr Biodiversität.
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