Der Unterhalt der Langstreckenflotte der Österreicher werde immer teurer, sagt Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Deshalb bekommt Austrian Airlines als nächste Tochtergesellschaft neue Jets. Er benannte auch das Modell.
Am offiziellen Statement hat sich wenig geändert. In Wien sollen sie in ständigem Kontakt mit dem Flottenmanagement der Lufthansa Group stehen. „Die beabsichtigte Erneuerung der Langstreckenflotte wird noch in diesem Jahrzehnt erfolgen“, sagte eine Sprecherin von Austrian Airlines.
Francesco Sciortino hat den Zeitraum für die Modernisierung der Langstreckenflotte im Frühjahr weiter verkürzt. „Das Die Boeing 767, wie sie jetzt aufgebaut ist, kann noch vier bis fünf Jahre halten fliegen“, sagte der Betriebsleiter von Austrian Airlines. Das würde eine Umstellung bis spätestens 2028 bedeuten.
Die Wartungskosten steigen ständig
Doch erstmals kommen nun deutlichere Worte aus der Spitzenposition. „Die AUA ist definitiv die nächste, mit neuen Langstreckenmodellen“, sagte Carsten Spohr vor Weihnachten bei einer Mitarbeiterveranstaltung. Dafür gibt es laut dem Chef der Lufthansa Group einen ganz handfesten Grund. Es werde „immer teurer, die Flugzeuge, die wir jetzt haben, in gutem Zustand und in dem Zustand zu halten, den wir brauchen“.
Spohr sprach die recht alte Fernverkehrsflotte der österreichischen Tochtergesellschaft an. Die sechs Boeing 777-200 von Austrian Airlines sind jetzt 22 Jahre alt. Die drei Boeing 767-300, die auch als erste auslaufen, sind im Schnitt 23 Jahre alt.
Lufthansa ist in Gesprächen mit Boeing über weitere 787
Aber Spohr hat nicht nur zum ersten Mal so deutlich gesagt, dass Austrian Airlines in naher Zukunft neue Flugzeuge bekommt. Er entschied sich auch für das Modell. Die Gruppe verhandelt derzeit Boeing zu Entschädigungszahlungen für weiter verzögerte 777X. Und es ist immer besser, „in Naturalien, dh Flugzeuge“ zu nehmen als eine Zahlung.
Konkret sagte der Lufthansa-Chef: „Wir sind jetzt in Gesprächen mit Boeing, um ein paar weitere 787 hinzuzufügen.“ Dabei könnte es sich laut Spohr um für AUA konfigurierte Flugzeuge handeln. Für konkrete Aussagen ist es aber noch zu früh.
Ideal für AUA und Wien
Zunächst sei die Möglichkeit geprüft worden, die fünf Dreamliner White Tails an die Lufthansa übernehmende Austrian Airlines zu übergeben, sagte Spohr. Das bedeutet die fünf Dreamliner, die Hainan Airlines nicht mehr haben wollte und die der deutsche Konzern deshalb billig kaufte bekam. Das hätte aber laut dem CEO auch Anpassungen an der Kabine erfordert und auch dazu geführt, dass die AUA eine uneinheitliche Flotte hätte. Weil sie mehr als fünf Flugzeuge brauchen.
Und so scheint Austrian Airlines nun weitere Boeing 787 zu bekommen. Des Dreamliner ist von der Größe her ideal für die Ansprüche der Österreicher. In einer Drei-Klassen-Konfiguration mit Business, Premium Economy und Economy bietet die Boeing 787-8 rund 220 Sitzplätze, die 787-9 rund 270 Sitzplätze und die 787-10 rund 310 Sitzplätze. Das passt zur AUA und zum Hub in Wien. Im Boeing 777 hat die Airline nach dem Umbau 320 Sitzplätze (32.40.258), in der Boeing 767 213 Sitzplätze (26.30.157).
Synergie innerhalb der Gruppe
Und ein früheres Hindernis wurde beseitigt. Lufthansa fliegt jetzt auch mit Boeing 787. Synergien innerhalb des Konzerns sind damit sichergestellt.