Deutschland und die EU liegen im Wettlauf um Impfstoffe weit zurück
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Die Zulassung von Corona-Impfstoffen rückt näher. Deshalb sichern Regierungen bereits Millionen von Dosen von Herstellern. Deutschland und die EU laufen jedoch Gefahr, zurückzubleiben.
ichIm Wettlauf um die Versorgung der Bevölkerung mit Impfstoffen gegen Covid-19 liegen Deutschland und die Europäische Union (EU) weit hinter den USA und Großbritannien zurück. Dies geht aus einer Studie von WELT AM SONNTAG hervor.
Dementsprechend haben die USA aufgrund vorläufiger Vereinbarungen 800 Millionen Impfstoffdosen von sechs verschiedenen Herstellern erhalten. Es gibt auch eine Option für weitere 1,4 Milliarden zu einem späteren Zeitpunkt. Großbritannien hat außerdem Verträge mit sechs Herstellern über 340 Millionen Impfstoffdosen unterzeichnet. Das Land hat eine höhere Quote pro Kopf als jedes andere Industrieland.
Im Gegensatz dazu hat die Europäische Kommission mit der anglo-schwedischen Gruppe Astra Zeneca bislang nur eine Rahmenvereinbarung für 446 Millionen Einwohner in den 27 Mitgliedstaaten über 300 Millionen Impfstoffdosen unterzeichnet, mit einer Option für weitere 100 Millionen. „Wir haben bereits eine Vereinbarung mit Astra Zeneca unterzeichnet und arbeiten an allen Fronten daran, dasselbe mit anderen Unternehmen zu erreichen, mit denen wir bereits Sondierungsgespräche geführt haben“, sagte die Europäische Kommission auf Anfrage.
Die Anzahl der Impfstoffdosen, die jedes EU-Land im Rahmen dieser Verträge erwerben kann, basiert auf dem Bevölkerungsschlüssel. Bei den bereits versprochenen Impfampullen von Astra Zeneca hätte Deutschland vertraglich den Zugang zu rund 56 Millionen des geplanten Impfstoffs garantiert.
Es ist jedoch noch unklar, wie der Impfstoff in Deutschland verteilt wird. „Die Zulassung eines Impfstoffs bedeutet nicht, dass er der gesamten Bevölkerung sofort zur Verfügung steht“, sagte das Bundesgesundheitsministerium.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) arbeitet derzeit an einer Empfehlung als Grundlage für ein landesweites Impfprogramm. Nach Angaben des zuständigen Robert-Koch-Instituts gibt es jedoch noch keinen konkreten Zeitplan für die Veröffentlichung.
Der vollständige Text stammt von WELT AM SONNTAG. Gerne liefern wir sie regelmäßig zu Ihnen nach Hause.