Man ist müde, abgekämpft und den ganzen Tag über angespannt. Bis man es allerdings wahrnimmt, vergehen oft Wochen oder Monate. Und irgendwie gehört das dauerhafte im Stress sein ja auch zu einem toughen Lebensstil dazu, „busy sein“ nennen die Leute es, die teilweise noch mit ihrem gehetzten Lebensweg angeben. Doch wie geht man vor, wenn man wirklich am Ende ist?
Sich einen Therapieplatz suchen
Spätestens, wenn man von Außenstehenden immer wieder zu hören bekommt, dass es so nicht weitergehen kann, wird es Zeit, über einen Therapieplatz nachzudenken. Doch das lange, größtenteils sogar mehrjährige Warten auf einen Termin entmutigt viele oder dauert schlichtweg zu lange. Wichtig ist, sich dann nach anderen Hilfsangeboten umzusehen, denn eine Nichtbehandlung von Symptomen hat meistens Konsequenzen. So führen einfache Angstzustände in der Regel irgendwann zu Panikattacken, wenn sie ignoriert werden. Eine Besserung findet zumeist nicht von allein statt. Wer also einmal erkannt hat, Hilfe zu brauchen, sollte zwar während der Wartezeit irgendwie versuchen, sich selbst zu helfen, den Platz jedoch nicht verschenken, denn zum Schluss streicht die Zeit nur so ins Land, und der Therapieplatz steht irgendwann doch unerwartet vor der Tür.
Das zu Hause zum Wohlfühlort machen
Umso wichtiger ist es allerdings, in der Zwischenzeit besonders gut auf sich zu achten. An oberster Stelle auf der Prioritätenliste sollte stehen, zu Hause eine Möglichkeit zur Entspannung zu finden, am besten, das zu Hause zu einem ganzen Wohlfühlort zu machen. Ein weit unterschätzter Ort zur Entspannung ist das Schlafzimmer, denn die Wirkung eines gesunden Schlafs ist nicht zu unterschätzen. Generell lohnt sich die Wohnraumumgestaltung ideal dazu, den Kopf freizubekommen und etwas zu tun, statt auf dem Sofa zu sitzen und Trübsal zu blasen. Bei der Umgestaltung ist es besonders wichtig, selbst mit anzufassen, da dies einerseits am besten den eigenen Geschmack widerspiegelt und andererseits dadurch der Prozess der Veränderung noch weiter verinnerlicht wird. Schon dieser kleine Prozess kann dabei helfen, sich dauerhaft besser zu fühlen.
Einen Coach zur Hilfe suchen
In manchen Fällen ist es jedoch mehr als Stress. Wenn es um Traumata aus der Kindheit geht, um eine gestörte Selbstwahrnehmung oder andere tieferliegenden Probleme, kann es helfen, sich einen Coach zu suchen, der gemeinsam mit einem das unliebsame Thema angeht. Bislang werden Coaches nicht von den Krankenkassen übernommen, da es sich bei dem Beruf um einen nicht geschützten handelt, der von jedem durchgeführt werden kann. Es gibt aber durchaus gut ausgebildete Coaches, die ihren Preis wert sind und gegebenenfalls eine Therapie ersetzen können. In vielen Ländern, die nicht unser gutes Gesundheitssystem besitzen, gehört die Zusammenarbeit mit einem solchen Spezialisten zu einem guten Lebensstil dazu, sofern es bezahlbar ist.
Im Endeffekt ist das Internet eine sehr gute Anlaufstation zur Selbsthilfe. Fast jede Möglichkeit, etwas zu tun, ist besser als stagnieren, sich einzuigeln und sich selbst zu bemitleiden, denn das Leben verläuft nicht geradlinig. Natürlich wird es nicht vom einen auf den anderen Tag besser, aber die guten Tage werden sich anhäufen, sodass mit Rückschlägen, die ebenfalls immer dazugehören werden, besser umgehen kann.