?? Dekarbonisierung des Energiesystems
?? Gaskonzerne kämpfen ums Dasein
?? Blauer Wasserstoff wird auch verwendet
Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein, das heißt, es sollen keine Treibhausgase mehr emittiert und entstehende Treibhausgase kompensiert werden. Man müsste davon ausgehen, dass dies das Ende der fossilen Brennstoffindustrie bedeutet, aber die Branche ist immer noch hoffnungsvoll.
EU bleibt vage
Wie „CORRECTIV“ berichtet, hat die Gasindustrie durch intensive Lobbyarbeit dazu geführt, dass die EU in Bezug auf die Wasserstoffproduktion nur vage von „sauberem Wasserstoff“ spricht. So setzt die Bundesregierung zum Beispiel hauptsächlich auf den sogenannten „grünen Wasserstoff“, der aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt wird, wird aber temporär auch blauen Wasserstoff nutzen.
Grüner versus blauer Wasserstoff
Bei der Verbrennung von Wasserstoff bleibt nur Wasser oder Wasserdampf zurück, sodass es sich möglicherweise um einen saubereren Kraftstoff handelt. Da es jedoch in reiner Form in der Natur nur äußerst selten vorkommt, muss es hergestellt werden, was nur dann ohne Emission von Treibhausgasen zu erreichen ist, wenn es aus Wasser mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt wird.
Diese sogenannte Elektrolyse, bei der grüner Wasserstoff hergestellt wird, ist bisher ein sehr teures Verfahren und daher noch nicht massentauglich. Zudem gibt die Gaswirtschaft an, dass der Strom aus erneuerbaren Energiequellen nicht ausreicht, um den Bedarf an grünem Wasserstoff zu decken. Dafür stehen noch nicht genügend Windräder und Solaranlagen zur Verfügung. Deshalb ist es nach Angaben der Gasunternehmen notwendig, vorübergehend blauen Wasserstoff aus Erdgas zu nutzen, während gleichzeitig große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt werden.
Unternehmen investieren Milliarden
Wie „Gulf Business“ berichtet, wollen Gaskonzerne Milliarden in das Geschäft mit blauem Wasserstoff investieren. Bis 2027 sollen mindestens 15 solcher Projekte in Großbritannien, Deutschland, Norwegen, den Niederlanden, Schweden und Neuseeland starten.
Denn für die Gaskonzerne geht es ums Überleben, sie müssen zur nächsten Energieerzeugung beitragen oder sie laufen Gefahr, vertrieben zu werden. So zählen beispielsweise BP, Sinopec, Equinor ASA und Royal Dutch Shell zu den Unternehmen, die auf Wasserstoff als Kraftstoff der Zukunft setzen. Sie wollen bestehende Rohrleitungen und Tankschiffe um- und umbauen, damit sie auch für blauen Wasserstoff genutzt werden können.
Die Redaktion von Finanzen.net
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