BERLIN – Proteste gegen die Coronavirus-Beschränkungen der Bundesregierung führten bis Ende des Jahres zu einem Anstieg der Infektionen, a Studie veröffentlicht am Dienstag.
In Deutschland gab es seit dem Sommer mehrere große Demonstrationen gegen Coronavirus-Maßnahmen, bei denen die Teilnehmer häufig die Regeln der sozialen Distanzierung und des Tragens von Masken nicht einhielten.
Die Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und der Humboldt-Universität zu Berlin befasste sich mit zwei Treffen, die im November 2020 von der sogenannten Querdenken-Gruppe organisiert wurden – in Berlin, an der mehr als 10.000 Menschen teilnahmen, und in Leipzig. von rund 20.000 Menschen besucht.
Wenn diese beiden Proteste abgesagt worden wären, hätten bis Weihnachten zwischen 16.000 und 21.000 Fälle des Coronavirus verhindert werden können.
Die Forscher untersuchten unter anderem Bezirke, in denen ein Busnetz betrieben wurde, das auf den Transport von Demonstranten zu Querdenken-Versammlungen spezialisiert war. Sie fanden heraus, dass in diesen Bezirken die Infektionsrate nach den beiden Demonstrationen sieben Tage lang signifikant angestiegen war.
Die Studie zeigte, wie das Verhalten einiger Tausender einen großen Einfluss auf die öffentliche Gesundheit haben kann, sagten die Forscher.
„Eine mobile Minderheit, die sich nicht an die aktuellen Hygienevorschriften hält, kann ein erhebliches Risiko für andere darstellen“, sagte Martin Langer, Mitautor der Studie.