Am Dienstag veröffentlichte Daten der European Gas Storage Association GIE zeigen, dass die Erdgasspeicher in Deutschland mittlerweile zu 100 Prozent ausgelastet sind.
Europas größte Volkswirtschaft hat ihre Reserven aufgebaut, nachdem Russland nach seiner Invasion in der Ukraine die Lieferungen eingestellt hatte.
Ein Kissen gegen Engpässe
Volle Lagertanks können in den Wintermonaten ein sinnvoller Puffer sein, um die Versorgung von Unternehmen und Verbrauchern zu sichern.
Das Land hat seine Gaseinsparziele vorzeitig erreicht und Mitte Oktober ein Ziel von 95 % für November erreicht.
„Der Gesamtspeicherstand in Deutschland liegt bei 100 Prozent“, sagt die Bundesnetzagentur, Deutschlands Energieregulierungsbehörde.
Der Speichermeilenstein wurde am selben Tag erreicht, an dem Deutschland einen neuen Kai für den Import von verflüssigtem Erdgas (LNG) auf dem Seeweg als Alternative zu russischen Pipelinelieferungen eröffnete. Insgesamt sind fünf solcher Terminals geplant.
Klaus Müller, Vorsitzender des Bundesnetzamtes, bezeichnete die gemeinsamen Veranstaltungen als „doppelten Erfolg“.
„Diesen Schwung brauchen wir jetzt für den Ausbau der erneuerbaren Energien und ihrer Netze“, sagte Müller.
Besser als erwartete Einsparungen
Der Erfolg der deutschen Gassparbemühungen wurde zum Teil durch Berlins Bemühungen unterstützt, alternative Versorgungsquellen zu beschaffen. Dazu gehören LNG-Importe von Produzenten wie Norwegen und den Vereinigten Staaten.
Auch Unternehmen und Privatverbraucher haben sich angepasst und den Aufrufen zur Verbrauchsreduzierung gefolgt. Möglich wurde dies unter anderem durch das milde Herbstwetter, das dazu führte, dass weniger geheizt werden musste als sonst zu erwarten wäre.
Zur Vermeidung einer Energiekrise gehörten auch die vorübergehende Reaktivierung alter Öl- und Kohlekraftwerke und die Laufzeitverlängerung der letzten drei deutschen Kernkraftwerke.
rc/fb (AFP, dpa)