Bundeskanzlerin Angela Merkel begleitet Finanzminister Olaf Scholz und Innenminister Horst Seehofer vor einer Kabinettssitzung am 6. Januar 2021 im Bundeskanzleramt in Berlin.
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BERLIN (AP) – Das deutsche Kabinett hat am Mittwoch ein Gesetz verabschiedet, wonach große Unternehmen mindestens eine Frau in ihren Verwaltungsrat aufnehmen müssen.
Nach dem Gesetz müssen Unternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeitern, die an der Börse notiert sind und Vorstände mit mehr als drei Mitgliedern haben, mindestens eine Frau und mindestens einen Mann in diesen Vorständen haben.
Das Justizministerium sagte, dies werde für etwa 70 Unternehmen gelten, von denen etwa 30 derzeit keine Frauen in ihren Vorständen haben.
Die Regierung plant außerdem sicherzustellen, dass in etwa 90 Unternehmen, an denen sie mehrheitlich beteiligt ist, mindestens eine Frau mit mehr als zwei Mitgliedern im Vorstand ist. Zu diesen Unternehmen gehören der nationale Eisenbahnbetreiber und der nationale Flugsicherungsdienst.
Das neue Gesetz, das der Zustimmung des Parlaments bedarf, ergänzt die seit 2015 geltenden Vorschriften, wonach führende Unternehmen mindestens 30% Frauen in ihren Verwaltungsräten haben müssen, was dem deutschen Äquivalent eines Verwaltungsrats entspricht.
Justizministerin Christine Lambrecht sagte, die Gesetzgebung habe gezeigt, dass solche Regeln funktionieren – „sie verändern nicht nur die Zusammensetzung der Leitungsorgane, sondern wirken sich auch auf die gesamte Unternehmenskultur aus.“
Mit der neuen Gesetzgebung „geben wir qualifizierten und motivierten Frauen endlich die Möglichkeiten, die sie auf Managementebene verdienen“, sagte Lambrecht in einer Erklärung.