Deutschland und Norwegen haben am Donnerstag offiziell ein Unterseestromkabel zwischen den beiden Ländern in Betrieb genommen, um Europas Bemühungen um den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien zu unterstützen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und die norwegische Premierministerin Erna Solberg nahmen zusammen mit anderen Regierungs- und Industrievertretern an einer virtuellen Zeremonie teil, um den Übergang zu dem mehr als 2,2 Milliarden US-Dollar teuren Projekt zu symbolisieren. Das 623 Kilometer lange Kabel ist seit mindestens einem Monat in Betrieb, wurde aber am Donnerstag offiziell eröffnet.
Das als NordLink bekannte Kabel ermöglicht den Austausch von Ökostrom zwischen den beiden Ländern und ermöglicht den Fluss von Solar- und Windstrom von Deutschland nach Norwegen, das den Strom größtenteils aus Wasserkraftwerken in Wasserspeicher zurückführt. Außerdem werden Lücken geschlossen, die durch Schwankungen der Wind- und Sonnenenergie entstehen.
Merkel nannte es während der virtuellen Zeremonie einen guten Tag für die deutsch-norwegische Zusammenarbeit. „Deutschland und Norwegen rücken enger zusammen und NordLink ist ein fantastischer Erfolg für die Energiekooperation unserer beiden Länder.“ Das Projekt sei auch ein Meilenstein in der internationalen Energiekooperation.
Die Interkonnektivität zwischen verschiedenen Ländern ist eine der zentralen Säulen der Klimastrategie der Europäischen Union. Ähnliche grenzüberschreitende Projekte laufen zwischen Norwegen und den Niederlanden, den Niederlanden und Großbritannien sowie Dänemark und den Niederlanden.
NordLink wird Deutschland dabei unterstützen, seine Ziele zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen zu erreichen. Die Bundesregierung hat kürzlich angekündigt, die Treibhausgasemissionen des Landes bis 2045 auf „netto null“ zu senken. Deutschland wird nächstes Jahr seine letzten Atomkraftwerke schließen und bis 2038 auf Kohle verzichten.