BERLIN – In einer historischen Wendung der Ereignisse in dem mitteleuropäischen Land schallt Azaan am Freitag aus den Lautsprechern von Deutschlands größter Moschee, Köln Central.
Muslime freuen sich über die Übertragung von Azaan über Lautsprecher beim Freitagsgebet, etwa ein Jahr nach einer Vereinbarung zwischen der Stadt Köln und der muslimischen Gemeinde, die Beschränkungen zu lockern.
Der Gebetsruf, auch Azaan genannt, wird im Rahmen eines zweijährigen Pilotprojekts in Deutschland durchgeführt und ist in der Lautstärke auf 60 Dezibel begrenzt.
Erstmals überhaupt: Deutschlands größte Moschee ruft öffentlich zum Gebet über Lautsprecher auf pic.twitter.com/K6I4wTfkS4
– Khaled Beydoun (@KhaledBeydoun) 15. Oktober 2022
Danach dürfen rund 35 Moscheen in Köln, der größten Stadt Westdeutschlands, freitags zwischen 12 und 15 Uhr bis zu fünf Minuten lang zum Gebet rufen.
Die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, Henriette Reeker, hatte das Projekt ins Leben gerufen und zuvor Azaan mit einem Zeichen des Respekts gleichgesetzt.
Die Kölner Zentralmoschee wurde 2018 mit Unterstützung der Organisation der Islamischen Gemeinschaft und der Türkisch-Islamischen Europäischen Union eröffnet. Das westeuropäische Land mit mehr als 81 Millionen Einwohnern hat nach Frankreich die größte muslimische Bevölkerung in Europa.
Die pro-islamische Bewegung folgt auf die islamfeindlichen Angriffe in Deutschland in den letzten Jahren. Beamte haben Hunderte von Hassverbrechen gegen Muslime registriert, wobei Dutzende von Muslimen verletzt wurden.