Nach Angaben des deutschen Innenministeriums hat etwa die Hälfte der Erwachsenen, die 2020 Asyl in Deutschland beantragt haben, keine Unterlagen zum Nachweis ihres Namens, ihrer Nationalität oder ihres Geburtsdatums eingereicht.
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums konnte 2020 mehr als jeder zweite Asylbewerber in Deutschland ab 18 Jahren keinen Ausweis vorlegen. Die genaue Zahl lag bei 51,8%, teilte das Ministerium der Politikerin der Freien Demokraten (FDP) Linda Teuteberg in einem Dokument der deutschen Nachrichtenagentur mit. dpa
„Die Tatsache, dass die Identität jedes anderen erstmaligen Asylbewerbers nicht anhand der relevanten Dokumente ermittelt werden kann, ist eine große Herausforderung für unser Asylsystem“, sagte Teuteberg.
Im vergangenen Jahr beantragten 102.581 Ausländer in Deutschland Asyl (ohne Zweitanträge). Diese Zahl umfasste 26.520 Anträge für in Deutschland geborene Kinder unter einem Jahr. Die Anzahl der Anträge war aufgrund der Coronavirus-Pandemie wesentlich geringer als im Vorjahr.
Unbekannte Anzahl falscher Dokumente
Auf die Frage, wie viele Personen mit gefälschten Dokumenten Asyl beantragt hatten, teilte die Regierung mit, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) habe die Echtheit von insgesamt 190.608 Ausweispapieren von Asylbewerbern im Jahr 2020 überprüft.
Das BAMF habe 4.488 Dokumente abgelehnt. Das Ministerium wies jedoch darauf hin, dass ein einzelner Antragsteller mehrere Dokumente einreichen kann, sodass die Nummer nicht angibt, wie viele Personen falsche Dokumente eingereicht haben.
Mit dpa