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Die Schere zwischen Nord und Süd in Deutschland wird immer größer – EURACTIV.de

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Die Schere zwischen Nord und Süd in Deutschland wird immer größer – EURACTIV.de

Deutschland, ein weltweit führendes Land für erneuerbare Energien, ist tief gespalten zwischen dem Norden, wo die meiste Windenergie installiert ist, und dem Süden, der an der Spitze der Photovoltaik (PV)-Installationen steht.

Im Jahr 2021 hat sich die Bundesregierung auf 80 % Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030 festgelegt. Aufgrund des notorisch langsamen Netzausbaus in Deutschland macht der Boom von Solarenergie im Süden und Wind im Norden der Berliner Politik Sorgen.

Windenergie und Solar-PV werden oft als vergleichbare „intermittierende“ Quellen grüner Energie angesehen. In der Praxis sind sie es aber sehr ergänzend als die Wind neigt dazu zu wehen, wenn die Sonne nicht scheintund umgekehrt.

2023 tritt ein neues Netzausbaugesetz in Kraft, doch das Land hinkt seinen Netzzielen weit hinterher. Besonders eingeschränkt ist die wichtige Nord-Süd-Stromanbindung.

In diesem Zusammenhang könnten die Ergebnisse des Jahresberichts der Bundesregierung und des Landeskooperationskreises besorgniserregend sein.

Der Ausbau von Wind und PV folgte wie in den Vorjahren einem jeweiligen Nord-Süd-Gefälle, teilte das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz am Freitag (28.10.) mit.

Etwa 75 % oder 1,25 Gigawatt (GW) des erzeugungsrelevanten Zubaus für Windenergie an Land wurden in den Flächenländern Niedersachsen, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen (NRW) und Schleswig-Holstein (SH) registriert.

NRW und SH werden von Koalitionen aus Konservativen (CDU) an der Spitze und den Grünen regiert, Brandenburg wird von Sozialdemokraten (SPD) in Koalition mit CDU und Grünen geführt, während Niedersachsen von der SPD zusammen mit den Grünen geführt wird.

Knapp 50 % der PV-Neuzubauten (2,8 GW) wurden in Bayern, Baden-Württemberg und NRW errichtet.

Bei der PV wurde mit 2.784 Megawatt (MW) knapp die Hälfte der Zugänge in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen registriert. Bayern wird von der konservativen CSU regiert, Baden-Württemberg von den Grünen neben der CDU.

Deutschland stellt umfassende Erneuerung des Stromsektors vor

Die Bundesregierung hat am Mittwoch (6. April) eine umfassende Überarbeitung des Stromsektors des Landes mit neuen Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien, Stromnetze und Märkte vorgestellt, um das Land auf den Weg zur Klimaneutralität zu bringen.

Hinter der Kurve

Damit Deutschland seine Erneuerbare-Energien-Ziele für 2030 erreichen kann, die einer Erzeugung von etwa 600 Terawattstunden (TWh) erneuerbarer Energie entsprechen würden, muss die Kapazität deutlich erhöht werden.

Zur Zeit, hat Deutschland etwa 63 GW Solar-PV, 57 GW Onshore-Wind und 8 GW Offshore-Wind installiert. Die Ziele für 2030 sind 215 GW Solar, 115 GW Onshore und 30 GW Offshore.

Deutschlandweit wurden 2021 7,5 GW zusätzliche erneuerbare Leistung installiert. Mit 5,6 GW neuer Solarleistung hinkt Deutschlands Windkraftausbau mit 1,7 GW neuer Leistung hinterher.

Die Regierung hofft, dass die „massive Überarbeitung“ der Gesetze für erneuerbare Energien und die anhaltende Knappheit fossiler Brennstoffe den erneuerbaren Energien einen großen Schub verleihen werden.

Die Zahlen für 2023 scheinen der Lackmustest dafür zu sein, ob Deutschland seiner grünen Energiewende neues Leben einhauchen kann.

[Edited by Nathalie Weatherald]

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