Bundeskanzlerin Merkel hat mit dem Ministerpräsidenten eine Einigung über strengere Regeln zur Bekämpfung der Koronapandemie vor Dezember erzielt. Einzelhändler und Schulen sind besonders betroffen. Ein Überblick.
Wieder die Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verhandelt, jetzt gibt es neue Resolutionen. Noch vor den Beratungen am Mittwoch gab es Meinungsverschiedenheiten darüber, wie streng die Maßnahmen sein sollten, aber auch über mögliche Entspannung während der Dezemberferien. Es wurde jedoch vereinbart, die teilweise Sperrung über Ende November hinaus zu verlängern.
Diese Punkte wurden nun entschieden:
1. Licht verriegeln
Die teilweise Sperrung wird bis zum 20. Dezember verlängert; Theater und Kinos bleiben entgegen den Anforderungen der Bundesländer ebenfalls geschlossen. Zu Weihnachten sollte es etwas Entspannung geben, andere Einschränkungen sollten bis Ende des Jahres bestehen.
2. Weihnachten und Silvester
Das Kontaktbeschränkungen wird ab dem 1. Dezember verschärft (nur fünf Personen aus zwei Haushalten) – mit Entspannung in den Ferien: Ab dem 23. Dezember sollten Treffen „mit nahen Familienangehörigen oder Freunden“ möglich sein, maximal zehn Personen insgesamt. Assoziierte Kinder bis 14 Jahre sind davon ausgenommen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Kabinettssitzung: Die teilweise Sperrung wird über den November hinaus verlängert. (Quelle: Michael Kappeler / Reuters)
Das Weihnachtsferien sollte dieses Jahr fast überall in Deutschland sein 19. Dezember anfangen. In den meisten anderen Staaten wurde dieses Datum lange vor Corona als Beginn des Urlaubs festgelegt. Der 19. Dezember ist der Samstag vor Heiligabend. Mit Ausnahme von Bremen und Thüringen sollte der Urlaub nun an diesem Tag überall beginnen. Nach der Entscheidung vom Mittwoch behalten sich die beiden Länder das Recht vor, „eine länderspezifische Vereinbarung über den Beginn des Urlaubs zu treffen“.
3. Kontaktbeschränkungen
Um die Koronapandemie einzudämmen, sind private Treffen mit Freunden, Familie und Bekannten auf maximal fünf Personen aus Ihrem eigenen Haushalt und einem anderen Haushalt beschränkt. Kinder bis 14 Jahre sind von der Regelung nicht betroffen.
4. Neuer Korona-Grenzwert
Bund und Länder haben sich auf eine Straffung für Gebiete mit besonders hohen Koronaraten geeinigt: Zum einen Inzidenz von 200 sollte zusätzliche strenge Maßnahmen in der Tat. Dazu gehören Schul- und Einzelhandelsbestimmungen sowie weitere Kontaktbeschränkungen. Es gibt jedoch keine Automatik, sagte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier nach den Verhandlungen. „Wir haben bewusst nicht in welche geschrieben.“
5. Schulen
Trotz der anhaltend hohen Koronazahlen ist in Deutschland eine groß angelegte Umstellung auf sogenannte Wechselstunden nicht geplant. Merkel und die Ministerpräsidenten waren sich einig, dass abwechselnde Klassen in geteilten Gruppen zu Hause und in der Schule vor Ort noch zu entscheiden sind, abhängig von den regionalen Corona-Zahlen.
Eine gemeinsame Entscheidung von Bund und Ländern besagt, dass „weitere Maßnahmen zur Gestaltung des Unterrichts“ „schulspezifisch“ im Falle einer Infektion mit einer Inzidenz von mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner pro Woche umgesetzt werden sollten. Der sogenannte „Hybridbefehl“ wird ebenfalls nicht als obligatorisch erwähnt, sondern nur als Beispiel für mögliche zusätzliche Maßnahmen. Darüber hinaus sollten solche Maßnahmen auf Schüler der 8. Klasse beschränkt sein – mit Ausnahme der Abschlussnoten.
Es wurde auch vereinbart, dass eine Maske ab der 7. Klasse im Klassenzimmer obligatorisch ist, was teilweise von den regionalen Corona-Zahlen abhängt. Die Zeitung nennt „deutlich mehr“ als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner als vage Linie. In den meisten Bundesländern ist es jedoch seit langem obligatorisch, ab der 5. Klasse eine Maske zu tragen, in Bayern sogar in Grundschulen. Zuletzt gab es im Unterricht keine landesweite Maskenanforderung, nur in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern.
6. Einzelhandel
Im Shops Ab einer Gesamtfläche von 800 Quadratmetern ist jetzt ein Kunde pro 20 Quadratmeter erlaubt. Bisher ist ein Kunde auf zehn Quadratmetern erlaubt; Diese Regel gilt weiterhin für kleinere Unternehmen.
7. Mund- und Nasenschutz
Die Maskenpflicht im Einzelhandel gilt künftig auch für Geschäfte und Parkplätze – ein Punkt für die Bundesländer.
8. Gastronomie, Kultur, Freizeit
Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie Restaurants bleiben zunächst bis zum 20. Dezember geschlossen, am Ende jedoch voraussichtlich nach dem Jahreswechsel.
9. Verbot von Feuerwerkskörpern
Private Feuerwerke sind weiterhin erlaubt, sollten jedoch von belebten Straßen und Plätzen verbannt werden. Dies dient dazu, Menschenmassen an Silvester zu vermeiden. Die genaue Form der Regel bleibt den Städten überlassen. Bund und Länder werden Ihnen empfehlen, auf Neujahrsgammler zu verzichten. Öffentliche Feuerwerke sollten verboten werden.
10. Skiurlaub
Bund und Länder wollen bis zum 10. Januar koordinierte europäische Regelungen erreichen, um den Skitourismus zu verhindern. „Die Bundesregierung wird gebeten, auf europäischer Ebene dafür zu sorgen, dass der Skitourismus erst am 10. Januar erlaubt wird“, heißt es in den Verhandlungen.
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11. Corona-Test
Weitere Tests sollten folgen: Die Bundesregierung möchte Menschen mit Erkältungssymptomen einen Koronatest ermöglichen, während sich die Bundesländer zunehmend auf Antigen-Schnelltests verlassen, um Infektionsketten aufzudecken.
12. Stärkere Kontrollen
Die Bundesregierung will die Einhaltung der Koronaregeln besser überwachen, beispielsweise bei verdachtsunabhängigen Kontrollen. Arbeitgeber sollten die Option von Geschäftsferien und mehr Home Office in Betracht ziehen.
13. Deutsche Bahn
Weitere Maßnahmen sind bei der Deutschen Bahn in der Corona-Krise geplant. Die „Sitzplatzkapazität“ muss deutlich erhöht werden, um noch mehr Abstand zwischen den Passagieren zu ermöglichen. Es ist denkbar, mehr Züge zu benutzen. Die Möglichkeit, Sitzplätze zu reservieren, sollte parallel begrenzt werden.
Die Maskenkontrollen müssen weiter gestärkt werden, damit jeden Tag viel mehr Fernzüge überwacht werden können, sagte er. Im Schienenverkehr muss Reisenden, die trotz Einschränkungen reisen müssen, ein verlässliches Angebot angeboten werden – mit der Möglichkeit, einen guten Abstand zu halten.
14. Bundesländer
Nach den Resolutionen des Corona-Gipfels können die Bundesländer künftig je nach Kontaminationssituation entscheiden, ob Maßnahmen gelockert oder verschärft werden sollen.
Oben im Video oder Hier siehe Angela Merkels Aussagen zu den neuen Regeln nach dem Corona-Gipfel.
RKI: Sterblichkeitsrate auf höchstem Niveau
Die Beratungen hatten am Mittwochnachmittag begonnen. Morgen früh hatte das Robert Koch Institut Es wurden mehr als 18.500 Neuinfektionen gemeldetvor mehr als tausend Fällen vor mehr als einer Woche. Darüber hinaus wurde ein neuer Peak mit 410 Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet.
Das Wachstum der Zahl der Neuinfektionen hat seit Beginn der teilweisen Sperrung Anfang November aufgehört, nimmt jedoch nicht ab. Lothar Wieler, Leiter des RKI, beschrieb es letzte Woche als „Plateau“.