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Digitaler Steuerstreit: USA drohen mit Vergeltungszöllen

Streit um digitale Steuern
USA drohen mit Vergeltungszöllen

Dass US-Internetunternehmen weltweit Geschäfte machen, aber in den meisten Ländern nur sehr wenig Steuern zahlen, ist vielen Ländern ein Dorn im Auge. Einige Staaten haben deshalb spezielle Digitalsteuern eingeführt. Das wiederum ist der US-Regierung ein Dorn im Auge.

Die US-Regierung erhöht im Streit um Digitalsteuern für US-Tech-Unternehmen wie Alphabet, Amazon und Facebook den Druck auf Großbritannien und fünf weitere Länder. Die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai kündigte 25 Prozent Vergeltungszölle auf Waren im Wert von mehr als 2 Milliarden US-Dollar an. Sie müssen jedoch zunächst für sechs Monate ausgesetzt werden, um in diesem Zeitraum eine international ausgehandelte Lösung zu finden.

Die USA drohen Großbritannien und Indien sowie Österreich, Italien, Spanien und der Türkei mit höheren Importbarrieren für einige ihrer Exportgüter. Insbesondere sind bei fehlender Vereinbarung zusätzliche Sätze von jeweils 25 Prozent zu erheben. Im Fall von Großbritannien betrifft dies beispielsweise Kleidung, Schmuck und Kosmetik. Basierend auf Importdaten für das Kalenderjahr 2019 schätzt die US-Regierung das Volumen der betroffenen Waren hier auf rund 887 Millionen US-Dollar.

Italien droht mit höheren Zöllen auf Parfüm, Handtaschen und Krawatten, dies betrifft rund 386 Millionen Dollar. Spanien würde mit deutlich höheren Exporthindernissen für Waren im Wert von 324 Mio.

Laut Tai hoffen die USA, die Konflikte um Digitalsteuern mit Hilfe der OECD und der G20 lösen zu können. Im März stellte das Büro des Handelsvertreters Ermittlungen wegen möglicher Diskriminierung von US-Unternehmen durch die Europäische Union, Brasilien, Indonesien und die Tschechische Republik ein, um das Risiko erhöhter Zölle zu beseitigen.

Es gibt immer noch Streit mit Frankreich. Hier hatten die USA bereits Strafzölle auf Produkte im Wert von rund 1,3 Milliarden US-Dollar angekündigt, die jedoch in der Hoffnung auf eine koordinierte internationale Lösung zunächst ausgesetzt wurden.

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