BERLIN – Dutzende Menschen, die vom US-Militär aus Afghanistan evakuiert wurden, haben während ihres Aufenthalts auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland Asyl beantragt, teilten Beamte am Dienstag mit.
Bisher haben etwa 90 Menschen, ein Bruchteil der rund 34.000, die bisher nach Ramstein geflogen sind, in Deutschland Asyl beantragt und ihre Entscheidung entspricht den geltenden Regeln und Gepflogenheiten, teilten beide Länder mit. Etwa 22.000 Evakuierte haben die Basis bereits in die USA oder an andere Orte verlassen.
„Wir halten uns an alle bisher etablierten gesetzlichen Protokolle und verweisen alle Asylanträge an die zuständigen deutschen Behörden“, sagte Joseph Giordono-Scholz, Sprecher der US-Botschaft in Berlin.
„Der US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein befindet sich auf deutschem Hoheitsgebiet“, teilte das Bundesinnenministerium mit. „Es gilt das deutsche Asylgesetz.“
Dennoch haben sich die deutschen Behörden an ihre US-Kollegen gewandt, um die Angelegenheit zu erörtern, die weniger als einen Monat vor den deutschen Nationalratswahlen am 26. September stattfindet.
„Die Motivation der Asylanträge wird bei der Anhörung geprüft“, teilte das Ministerium mit. „Es wird berücksichtigt, dass sich die Antragsteller in Gewahrsam von US-Behörden befinden, die sie nicht bedroht, sondern aus Afghanistan gerettet haben.“
US-Außenminister Antony Blinken trifft am Mittwoch in Ramstein mit Bundesaußenminister Heiko Maas zusammen.
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