Maschinengewehre Das Kürzel gilt hierzulande noch immer für eine britische Roadster-Marke. Als chinesischer Hersteller von Elektroautos haben viele MG noch nicht auf ihrer Liste. Der kompakte MG4 Electric könnte MG zur wichtigsten chinesischen Automarke in Europa machen. Wie fühlen sich die ersten Kilometer an?
Der Kontrahent für VW ID.3 (und Renault Megane E-Tech) kommt etwas überraschend nicht von Opel, Peugeot oder Ford, sondern von der chinesischen SAIC-Tochter MG und heißt schlicht „4 Electric“. Das Kompaktklasse-Modell hat ähnliche Proportionen wie der VW ID.3, wirkt aber aus allen Perspektiven dynamischer. Der 4,29 Meter lange, 1,84 Meter breite und 1,5 Meter hohe MG4 Electric ist das erste Modell auf der neuen „Modular Scalable Platform“ (MSP)-Plattform der SAIC Group. Anders als der deutsche Hauptkonkurrent und die meisten Konkurrenten aus Europa wird es den MG4 Electric nicht nur mit dem fahrdynamisch vorteilhaften Heckantrieb, sondern später auch mit Allradantrieb geben. Das bietet sonst niemand in dieser Klasse.
„MG Motor macht mit dem MG4 Electric einen wichtigen nächsten Schritt in seiner langen Geschichte. Der MG4 Electric ist nicht nur das erste Modell unserer technologisch fortschrittlichen und hochflexiblen MSP-Plattform, er repräsentiert auch den freien, jungen und coolen Geist, der die Marke ausmacht . in die Zukunft“, sagte Xinyu Liu, Leiter von MG Europe.
Wahlweise 51 oder 64 kWh
An der Unterseite des MG4 befindet sich das sogenannte One-Pack-Akkupack, das laut MG mit elf Zentimetern das dünnste seiner Klasse ist. Der Kunde kann zwischen 51 oder 64 kWh wählen, was eine elektrische Reichweite von 350 oder 450 Kilometern garantieren soll (der VW ID.3 bietet 45, 58 und 77 kWh, der Renault 40 oder 60). Den maximalen Ladestrom gibt MG mit 135 Kilowatt an, womit der Akku in 35 Minuten von 10 auf 80 Prozent voll aufgeladen werden kann. Den Normverbrauch gibt MG mit 16,6 kWh auf 100 Kilometer an.
Während das kleinere Batteriepaket an der Hinterachse einen Elektromotor mit 125 kW Leistung versorgt, ist das Testfahrzeug mit der größeren Batterie mit entsprechend stärkeren 150 kW und 250 Nm maximalem Drehmoment unterwegs. Aus dem Stand beschleunigt das heckgetriebene Auto in 7,9 Sekunden auf 100 km/h und wird auf 160 km/h abgeregelt.
Die Lenkung ist leichtgängig, aber präzise und dank Hinterradantrieb spürbar frei von Antriebseinflüssen. Das neutrale Fahrverhalten macht sich in den ersten Kurven nicht zuletzt durch die ausgewogene Gewichtsverteilung von 50:50 bemerkbar.