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„Erfahrung sammeln“: VW baut Auto-Abos aus

„Erfahrungen sammeln“
VW baut Auto-Abos aus

Teilen statt besitzen? Das funktioniert auch mit dem Auto. Wer mit einem motorisierten Fahrzeug mobil sein möchte, kann auf Abo-Angebote zurückgreifen. Manche Kunden scheuen langfristige Verpflichtungen, sagt ein VW-Manager.

Die Finanzabteilung des VW-Konzerns will neue Auto-Abo-Modelle sukzessive zu einem wichtigen Standbein neben der klassischen Leasing- und Kreditfinanzierung entwickeln. Der zunehmende Trend zur Kurzzeitnutzung statt zum Fahrzeugbesitz bietet hier Chancen, sagte Stefan Imme, Leiter Digital bei Volkswagen Financial Services (VWFS), vor dem Start der IAA in München. „Man sieht, dass manche Kunden dazu neigen, langfristige Beziehungen zu vermeiden“, sagt Imme. „Stattdessen sind sie an mehr Flexibilität interessiert und wollen häufiger das Fahrzeug wechseln können.“ Dadurch verkürzt sich die „Haltefrist“.

VW-Vorteile
VW-Vorteile 201.90

VWFS fungiert vor allem als zusätzlicher Vertriebskanal für eigene Autos im größten europäischen Autokonzern. Auch bei neuen digitalen Projekten werden sich die Braunschweiger stark engagieren, zum Beispiel künftig für Abrechnungsfunktionen für autonomes Fahren – VW-Chef Herbert Diess plant integrierte Mobilitätsplattformen. Darüber hinaus bietet die Finanztochter Versicherungs-, Wartungs- oder Betankungs- und Verladeservices an. Letztere werden laut Imme mit dem Aufkommen der E-Mobilität immer wichtiger – und hier kommen die Abo-Konzepte ins Spiel.

Ähnlich wie bei Leih- oder Leasingautos, die man nicht gleich kaufen muss, hofft der Manager auf einen Gewöhnungs- und Gewöhnungseffekt: „Mit dem Abo können Kunden Erfahrungen mit elektrischem Fahren und Laden sammeln und so vermeintliche Einstiegshürden überwinden.“ In der Autobranche laufen derzeit zwei Entwicklungen zusammen: „Eine Art Netflix-Modell der ‚on demand‘-Nutzung und der Wunsch, es vor der Zusage auszuprobieren. Dazu passen Abo-Konzepte, die zwischen Kurzzeitmiete und Leasing liegen.“ .“

Bis Ende des Jahres sollen 2000 bis 3000 Einheiten der Modelle ID.3 und ID.4 e von der VW-Kernmarke erhältlich sein. Hinzu kommen Modelle anderer Konzernmarken, darunter auch ausgewählte Verbrennungsmotoren, die über VWFS und Heycar vertrieben werden – das ist schon länger so. Für Tochtergesellschaften wie Skoda oder Seat sind weitere Abos geplant.

Fokus auf Daten

Ein verwandtes Thema ist die Freischaltung einzelner Funktionen der Bordsoftware, wie beispielsweise bestimmter Fahrassistenten oder Navigationsdienste. „Die Entwicklung dieser Angebote liegt in der Verantwortung der einzelnen Konzernmarken“, erklärt Imme. „Aber auch hier wird zum Beispiel der Zahlungsverkehr über VWFS abgewickelt. Gemeinsam mit den Marken werden wir auch prüfen, wie wir weitere Schnittstellen schaffen können.“

Die Rolle von Nutzungsdaten nimmt deutlich zu. Das gilt für das Geschäft mit Firmenflotten ebenso wie für Verbraucher: „Je vernetzter und künftig auch autonomere Autos unterwegs sind, desto wichtiger ist es, den gesamten Fuhrpark präzise zu steuern. Mindestens genauso wichtig für halten Sie die Nutzungsdaten für Privatkunden begleitend über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs bereit – natürlich immer unter der Voraussetzung, dass Sie der Auswertung zustimmen.“ Verbrauchs-, Laufleistungs-, Wartungsinformationen oder Fahrprofile können eine Grundlage sein, aus der „neue, individuelle Angebote und Ansätze für weitere Beratung entstehen“.

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