Die Münchner Direktbank Fidor Bank befindet sich in Abwicklung: Der jetzige Eigentümer, die französische Großbank BPCE, will die Fintech-Tochter bis Mitte 2024 liquidieren. Das berichtet die Finanzszene. 2020 kündigte BPCE an, die Fidor Bank an den Finanzinvestor Ripplewood zu verkaufen. Der Deal kam jedoch nie zustande. Lediglich die IT-Sparte – ausgegliedert als Fidor Solutions – konnte an den französischen Konzern Sopra Steria verkauft werden.
Bestandskunden erhalten ab 2023 eine Kündigung
Geschäft mit Neukunden wird eingestellt, Bestandskunden müssen ab Anfang 2023 gekündigt werden, berichtet Finanzszene. BPCE kaufte das Unternehmen im Jahr 2016, aber die Investition erwies sich als ungünstig für BPCE. Operativ verlief das Geschäft der Fidor Bank nie wie geplant, BPCE musste selbst Geld ausgeben, um die Verluste des übernommenen Unternehmens auszugleichen.
Die Fidor Bank kämpfte bis zuletzt gegen die Verluste. So wurde Anfang 2020 eine Partnerschaft mit Telefónica auf dem Spezialkonto für Smartphone-Nutzer namens „O₂ Banking“ aufgrund von Meinungsverschiedenheiten zwischen den Beteiligten abgebrochen; die Zusammenarbeit begann 2016. Telefónica suchte eine neue Bank als Partner. Der Wegfall weiterer Kunden durch diese Zusammenarbeit bedeutete für die Fidor Bank einen herben Verlust.
Laut einem Bericht der Finanz-szene hatte BPCE kürzlich versucht, einen Käufer zu finden. Weil das nicht gelang, geht der Eigentümer nun in die Liquidation, unterstützt von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG.
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