Der Berliner Entertainer und Sänger Frank Zander müsste nach 54 Jahren seine Wohnung in Berlin-Charlottenburg aufgeben. Der 79-Jährige musste mit seiner Frau am 31. Oktober die Wohnung verlassen, Zanders Sohn Marcus bestätigte ein Urteil des Charlottenburger Gerichts vor dem RBB. Zuerst hatte sie „Bild-Zeitung“ [Paywall] berichtet.
„Mein Vater ist sehr deprimiert“, sagte Marcus Zander im Interview mit 88.8. „Meine Mutter leidet auch sehr. Sie leben seit 54 Jahren dort, für sie ist es wie eine Entwurzelung.“
Hintergrund der Räumungsaktion ist laut Marcus Zander ein langjähriger Streit um den Ausbau des obersten Stockwerks über Zanders Wohnung. Seit 33 Jahren teilen sich seine Eltern den Dachboden und dafür gibt es auch einen Vertrag.
Der neue Eigentümer hat sich nun entschieden, das Dachgeschoss auszubauen – „aber ohne Kommunikation“, sagt Marcus Zander. Bis heute hat niemand miteinander gesprochen. Stattdessen hatten seine Eltern täglich mit Baulärm und Löchern in der Decke zu kämpfen.
Frank Zander ließ sich in eine Ausnahmesituation ziehen, um den Vermieter zu beleidigen, räumte der Sohn ein. „Es tut ihm auch leid.“ Die andere Partei hat dies zum Anlass genommen, fristlos zu kündigen.
Marcus Zander kündigte an, dass der Musiker Berufung einlegen werde. Zweitens ist auch die Situation seines Vaters zu berücksichtigen.
Frank Zander, der ein jährliches Weihnachtsgansessen für mehr als 2.000 Obdachlose in der Hauptstadt organisiert, wurde in Berlin geboren. Für sein soziales Projekt wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Er lebt mit seiner Frau teils in Berlin und teils auf der Insel Ibiza.
Sendung: rbb 88.8, 24.08.2021, 17:30 Uhr