Samstag, 19. Juni 2021
„Genug Videokonferenzen“
Lufthansa sieht Comeback von Geschäftsflügen
In der von der Pandemie hart getroffenen Luftfahrt zeichnet sich eine Lockerung ab: Lufthansa-Chef Spohr rechnet nicht mehr mit einem so starken Rückgang des Geschäftsreiseverkehrs wie zunächst prognostiziert. Der Drang, sich „persönlich“ zu sehen, ist groß. Für manche ist es sogar noch mehr Geld wert.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr rechnet nach der Pandemie mit einem weniger drastischen Einbruch der Geschäftsreisen als bisher angenommen. „Ich hatte zuvor von einem Rückgang von 10 bis 20 Prozent ausgegangen. Inzwischen denke ich, dass das Minus mehr als 10 als 20 Prozent erreichen wird“, sagte Spohr der „Süddeutschen Zeitung“.
Der Konzern erwarte ab dem dritten Quartal eine sehr deutliche Rückkehr von Geschäftsreisenden, sagte Spohr. Je länger die Krise andauert, desto geringer wird der Reiseanteil, der komplett durch Videokonferenzen ersetzt wird. „Die Leute sind müde von Videokonferenzen. Sie wollen und müssen sich wieder persönlich sehen“, bestätigt Spohr. Aufgrund des Platz- und Komfortangebots werden einige Gäste laut ihm auch die teureren Business- und Premium Economy-Klassen privat nutzen.
Nach tiefroten Zahlen im Vorjahr, staatlicher Unterstützung und Arbeitsplatzverlusten hatte Lufthansa im ersten Quartal ebenfalls einen Verlust von einer Milliarde US-Dollar eingeflogen. Für das Gesamtjahr rechnet das Management mit weniger Verlusten im Tagesgeschäft des Konzerns als im Jahr 2020. Zuletzt hatte Spohr angekündigt, die Milliardenhilfen der Regierung vor der Bundestagswahl am 26. September zurückzahlen zu wollen.