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Geothermische Forschungsbohrungen in Frankfurt am Main, Deutschland

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Geothermische Forschungsbohrungen in Frankfurt am Main, Deutschland
Geothermische Forschungsbohrungen in Frankfurt am Main, DeutschlandSkyline von Frankfurt/Deutschland (Quelle: flickr/ /xingxiyang, creative commons)

Am Rebstock-Standort in Frankfurt, Deutschland, wird ein mitteltiefes Forschungsbohrloch gebohrt, um das geothermische Potenzial des Gebiets besser zu charakterisieren.

Derzeit wird ein Forschungsbohrprogramm durchgeführt, um das geothermische Potenzial am Standort Rebstock in Frankfurt, Deutschland, zu erkunden. Die Bohrungen sind seit November im Gange und werden voraussichtlich im März 2023 abgeschlossen sein. Der Bohrauftrag wurde an vergeben Daldrup & Zonen AG.

Frühere Untersuchungen in dem Gebiet haben gezeigt, dass es in 800 Metern Tiefe eine Erdwärmequelle mit einer Temperatur von 40 Grad Celsius gibt. Die Forschungsbohrungen sollen mehr Einblick in die Erdwärmeanomalie geben, um besser bestimmen zu können, ob Erdwärme zur Wärmeversorgung der Stadt genutzt werden kann. Die Wärme kann ggf. für große Gebäudekomplexe oder ggf. Neubauvorhaben im Rebstockbad und den Römerhöfen genutzt werden.

Geplant sind Erkundungsbohrungen bis in eine Tiefe von 700 bis 800 Metern, womit die Bohrung möglicherweise die tiefste im Frankfurter Stadtgebiet ist. Die Forschungsbohrung wird Aufschluss über die Eigenschaften des Speichergesteins – des sogenannten Rotliegends – geben. Auch die Zusammensetzung des Thermalwassers wird analysiert. Es wird angenommen, dass dieses Thermalwasser aus einem Zufluss aus dem Oberrheingraben in über 2000 Metern Tiefe stammt.

Die Förderung der Forschungsbohrungen erfolgt durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG). Das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), die Technische Universität Darmstadt, die Technische Universität Freiberg und die Vulcan Energie Resources GmbH waren alle Partner bei der Planung des Umfangs der Studie.

Nach der Forschungsbohrung werden die technischen Daten zur Verfügung gestellt auf der HLNUG-Website für zukünftige Entwickler, Planer, Bohrunternehmen und Energieversorger. Eine ähnliche Studie wurde kürzlich in der Stadt Offenbach gemeldet.

Derzeit sind in Frankfurt etwa 250 Erdwärmesondenanlagen mit einer Gesamtheizleistung von etwa 10.000 kW installiert. Derzeit gibt es in Frankfurt keine mitteltiefen Geothermieprojekte, dies kann sich jedoch aufgrund der Ergebnisse der Forschungsbohrungen in Rebstock ändern.

Quelle: Zfk und Bundesverband Geothermie

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