17. Dezember 2020 – 13:40 Uhr Uhr
Wann, wo und wer? 27 Millionen Bürger erhalten die kostenlosen FFP2-Masken
Deutsche Apotheken erwarten am Dienstag einen Mega-Ansturm. Denn: Mehr als 27 Millionen Menschen aus Koronarrisikogruppen können dort kostenlos FFP2-Masken abholen. Ab Montag sollte es eine entsprechende Regelung des Bundesgesundheitsministeriums geben. Die Schutzmasken werden schrittweise ausgegeben, was der Epidemiologe Prof. Ulrichs im RTL-Interview als inkonsistent beschreibt. Wir haben für Sie aufgelistet, worauf Sie ab Dienstag achten sollten.
Tatsache ist, dass Sie sich keine Sorgen machen müssen.+++ Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus finden Sie in unserem Live-Ticker auf RTL.de +++
Wer bekommt die ersten kostenlosen FFP2-Masken?
Der erste Schritt ist zu verwenden 60-Jährige und Menschen mit bestimmten chronischen Krankheiten Drei gute Mund- und Nasenschutzprodukte sind in der Apotheke kostenlos erhältlich. Dementsprechend müssen folgende Kriterien erfüllt sein:
- In Deutschland leben
- über 60 Jahre alt
- chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder Asthma bronchiale
- chronisches Herz- oder Nierenversagen
- Zerebrovaskuläre Erkrankungen, insbesondere Schlaganfall
- Diabetes mellitus Typ 2
- aktive, progressive oder metastasierende Krebserkrankungen
- eine Therapie, die das Immunsystem beeinflusst
- eine Organ- oder Stammzelltransplantation
- eine Hochrisikoschwangerschaft
Wann können die kostenlosen Masken abgeholt werden?
Ab Dienstag Die ersten Masken sollten in örtlichen Apotheken erhältlich sein. Die Abholzeit ist bis zum 6. Januar. Nach Angaben des Ministeriums reicht es aus, den Personalausweis „oder den nachvollziehbaren Selbstbericht über die Zugehörigkeit zu einer der Risikogruppen“ vorzulegen. Eine andere Person kann auch befugt sein, die Waren abzuholen. Dieses vereinfachte Verfahren soll die Verteilung beschleunigen.
Im zweiten Schritt können diese Leute Ab dem 1. Januar erhalten Sie 12 weitere Masken. Dazu müssen sie von der Krankenkasse falsch gesicherte Gutscheine für zwei Sätze mit jeweils sechs FFP2-Masken erhalten – ein Beitrag von jeweils 2 Euro für sechs Masken.
Die Kampagne kostet die Bundesregierung rund 2,5 Milliarden Euro. FFP2-Masken filtern besonders effektiv Partikel aus ein- oder ausgeatmeter Luft, bieten aber auch keinen 100% igen Schutz. Gesundheitsminister Jens Spahn warnte dennoch vorsichtig: „Selbst FFP2-Masken bieten keinen 100-prozentigen Schutz gegen das Corona-Virus. Sie verringern jedoch das Infektionsrisiko erheblich.“
Apotheken befürchten einen großen Ansturm
Die Landeskammer der Apotheker in Hessen warnt vor chaotischen Umständen, wenn sie Hochrisikopatienten kostenlose FFP2-Masken austeilt. „Dies ist eine große Aufgabe, die wir meistern müssen“, sagte Präsidentin Ursula Funke am Montag. Die Apotheken trugen das unternehmerische Risiko, die Masken für Aktien zu kaufen und zunächst im Voraus zu bezahlen. „Wir werden die Masken erst ausstellen können, wenn die Verordnung in Kraft tritt“, sagte Funke, der eine Apotheke in Wiesbaden besitzt.
Apotheken stehen laut Ursula Funke nicht nur beim Einkauf, sondern auch beim Verteilen der Masken vor einer großen Herausforderung. Die Kollegen suchten nach einer vernünftigen Lösung, sei es „an der Tür, durch das Fenster oder im Hof“. Unabhängig davon, ob Patienten dazu berechtigt sind, müssen sie „glaubwürdig versichern“ oder einen Identitätsnachweis erbringen. „Es wird völlig chaotisch“, sagte Funke.
Auch die Münchner Apothekerin Martina Zubak erwartet am Dienstag. Viele Kunden kamen am Montag in die Apotheke und fragten nach den kostenlosen FFP2-Masken. Sie warnt die Leute, am Dienstag nicht in die Apotheke zu eilen, um lange Schlangen zu vermeiden, Abstand zu halten und Mund und Nase zu bedecken.