Der Autor zahlreicher Secret Service-Romane starb nach kurzer Krankheit in Cornwall im Südwesten Englands. Er wurde weltweit bekannt für Werke wie „Der Spion, der aus der Kälte kam“ und „Das russische Haus“.
John le Carré ist tot Der weltberühmte Bestsellerautor starb im Alter von 89 Jahren, berichtet der Verlag Penguin Books. Le Carré, mit bürgerlichem Namen David Cornwell, war vor allem für seine Spionageromane bekannt. Er starb am Samstag an einer Lungenentzündung, teilte der Verlag mit.
Le Carré wurde am 19. Oktober 1931 in der Grafschaft Dorset in Südengland geboren. Geheimnisse, Verrat und Lügen durchdrangen sein familiäres Umfeld. Dies waren auch die Themen, mit denen er sich in seiner literarischen Arbeit befassen musste. Seine Mutter verließ die Familie, als er fünf Jahre alt war. Sein Vater war ein Betrüger, der zwischen betrügerischem Reichtum und Gefängnis pendelte. Le Carré hat ihn in vielen Büchern behandelt, darunter „Ein blendender Spion“ von 1986.
Spion fehlgeschlagen
Le Carré studierte Deutsch in der Schweiz und arbeitete schließlich als Agent für den britischen Geheimdienst – wenn auch nicht besonders erfolgreich. In der Zwischenzeit begann er zu schreiben. Er brach mit seinem dritten Roman durch – „Der Spion, der aus der Kälte kam“.
Bekannt wurde er durch seine intelligenten und aufregenden Spionageromane, die sich hauptsächlich um den Kalten Krieg drehten. Gut und Böse gingen zusammen, die Agenten waren keine Helden, sondern Menschen mit Stärken und Schwächen. Eine zentrale Figur war der unzufriedene Meisterspion George Smiley, der von seiner Frau verraten wurde und unter der skrupellosen Realität seiner Branche litt.
Smiley hatte seinen bekanntesten Auftritt im Bestseller „Dame, König, As, Spion“ von 1974, der 2011 mit Gary Oldman neu gemacht wurde. Der Fall des Eisernen Vorhangs veränderte Le Carrés Perspektive: Seine Bücher befassten sich nun mit dem Waffenhandel, den Machenschaften von Pharmaunternehmen, dem Krieg gegen den Terror oder der russischen Mafia.