Kernkraftwerk Rheinsberg (auf Deutsch: Kernkraftwerk Rheinsberg oder ‚KKW Rheinsberg‘) wurde 1956 als erster kommerzieller Kernreaktor der DDR mit sowjetischer Technologie in Betrieb genommen und in Zusammenarbeit zwischen ostdeutschen und sowjetischen Ingenieuren entworfen.
Das Kernkraftwerk wurde bewusst tief im Brandenburger Wald in einem wegen seiner geringen Bevölkerungsdichte ausgewählten Gebiet versteckt. Der genaue Standort der Fabrik und die Existenz der dorthin führenden Eisenbahn wurden streng geheim gehalten.
Am Ende seiner Nutzungsdauer und nicht mehr in der Lage, die neuen westdeutschen Sicherheitsstandards zu erfüllen, wurde das Kernkraftwerk nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 vom Netz genommen. Die Stilllegung der Anlage begann 1995. Als eines der ersten Kernkraftwerke Deutschlands, das rückgebaut und dekontaminiert wurde, wurde Rheinsberg zum Testfall für die nuklearwissenschaftliche Gemeinschaft. Jeder Schritt des Prozesses wird sorgfältig in Fotos und Filmen dokumentiert.
Die Leitwarte und ein Großteil der technischen Infrastruktur sind in ihrer Blütezeit erhalten und können im Rahmen einer Führung durch ehemalige Werksmitarbeiter besichtigt werden.
Die Tour beinhaltet auch eine Präsentation über die monumentale Aufgabe, die hochradioaktiven Reaktoren der Anlage zu demontieren und mehrere Tonnen Atommüll zu beseitigen. Es ist eine überraschend fesselnde Geschichte von politischen Protesten, geheimen Zügen mitten in der Nacht und verkleideten Teilen radioaktiver Reaktoren in Lastwagen.
Wissen Sie, bevor Sie gehen
Führungen finden in der Regel mittwochs statt und müssen im Voraus über die auf der Website angegebene E-Mail vereinbart werden. Die Führungen sind kostenlos, werden jedoch in deutscher Sprache angeboten, einige englische Übersetzungen sind jedoch möglich.
Das Kernkraftwerk ist am besten mit dem Auto zu erreichen, durch seine naturbelassene Lage ist es aber auch von Rheinsberg, etwa eineinhalb Stunden Bahnfahrt von Berlin entfernt, ein angenehmes Wander- oder Radfahrziel.