Armin Laschet, der zukünftige Nachfolger von Bundeskanzlerin Angela Merkel, braucht dringend seine Christdemokraten, um am Sonntag eine Regionalwahl zu gewinnen, damit nicht wieder Fragen auftaucht, ob er der richtige Kandidat ist, um sie zur Bundestagswahl im September zu führen.
Im dünn besiedelten östlichen Bundesland Sachsen-Anhalt leben nur 2,2 Millionen Menschen, doch die Wahlen am Sonntag haben als letzte Regionalwahl vor der Regierungswahl der Deutschen am 26. September für die Nach-Merkel-Regierung zu viel Bedeutung.
Umfragen im Land zeigen einen kleinen Vorsprung für Laschet und Merkels CDU, doch die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) ist dicht auf den Fersen.
„Wenn die AfD gewinnt oder ihr sogar nahe kommt, würde sie den CDU-CSU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet noch vor September verwüsten“, sagte Naz Masraff von der Politikberatung Eurasia.
Merkel, die seit 2005 an der Macht ist, wird nach der Bundestagswahl zurücktreten, und hochrangige CDU-Funktionäre geben zu, dass es schwierig sein wird, die Attraktivität ihrer Partei für die Wähler nach 16 Jahren aufrechtzuerhalten. Bundesweite Umfragen zeigen, dass die aufstrebenden Grünen mit etwa einem Viertel der Stimmen mit der CDU fast Recht haben.
Die Konservativen wählten Laschet im April zu ihrem Kandidaten, aber erst nach einem harten Kampf mit Markus Söder, dem Vorsitzenden der bayerischen Schwesterpartei der CDU und weithin als charismatischere Wahl angesehen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff gehörte zu den hochrangigen CDU-Befürwortern von Söder.
Soeder hat Laschet seitdem entschieden unterstützt und die Idee, dass ihre Allianz seine Wahl überdenken könnte, als „absurd“ zurückgewiesen. Doch ein schlechtes Abschneiden in Sachsen-Anhalt könnte die Debatte wieder eröffnen.
Die AfD schneidet im ehemals kommunistischen Osten tendenziell besser ab, wo die Wirtschaft schwächer ist als im Westen. Ihre Stärke in Sachsen-Anhalt hat bereits das Verhältnis der CDU zur politischen Rechten in den Mittelpunkt der Debatte gestellt.
Die Werteunion, eine Fraktion, die behauptet, den Kern des konservativen CDU/CSU-Blocks zu repräsentieren, hat letzte Woche mit Max Otte einen neuen Vorsitzenden gewählt, ein CDU-Mitglied, das historisch gesehen Sympathie für die AfD bekundet hat. Laschet sagte am Dienstag gegenüber dem Deutschlandfunk, die CDU habe nichts mit der Fraktion zu tun und er werde sich gegen jede Kooperation von CDU-Mitgliedern mit der AfD widersetzen.
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