Start Wirtschaft Leitindexreform: nach möglicher DAX-Erweiterung: Dies sind die möglichen neuen DAX-Mitglieder | Botschaft

Leitindexreform: nach möglicher DAX-Erweiterung: Dies sind die möglichen neuen DAX-Mitglieder | Botschaft

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Leitindexreform: nach möglicher DAX-Erweiterung: Dies sind die möglichen neuen DAX-Mitglieder |  Botschaft

?? Die Deutsche Börse plant eine Reform des DAX
?? 10 potenzielle neue deutsche Blue Chips
?? Zulassungsvoraussetzungen noch unklar

Das Bild des traditionellen deutschen Leitindex DAX wurde kürzlich zerkratzt. Insbesondere das Drama um den insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard hatte die Deutsche Börse unter anderem von Befürwortern von Investoren in den Mittelpunkt der Kritik gerückt.

Reform des DAX geplant

Der Börsenbetreiber reagiert nun und bewertet eine Reform des größten deutschen Börsenbarometers. Demnach sollten künftig alle DAX-Mitglieder einen Prüfungsausschuss im Verwaltungsrat haben, und Unternehmen, die mehr als 10 Prozent ihres Umsatzes mit „umstrittenen Waffen“ erzielen, werden nicht in den deutschen Leitindex aufgenommen.

In diesem Zusammenhang ist auch eine mögliche Anpassung der Anzahl der DAX-Mitglieder geplant: Statt 30 könnten künftig 40 Unternehmen im DAX gelistet werden. Der MDAX wäre dann kleiner, während der SDAX weiterhin 70 Unternehmen umfassen sollte. Wenn die DAX-Familie tatsächlich um zehn Mitglieder erweitert wird, würde sich die Sektorgewichtung im Leitindex ändern. Laut einer Präsentation zum Reformvorschlag würden sowohl der chemische Sektor als auch die Medien- und Pharmaindustrie stärker gewichtet, während Automobilhersteller und Konsumgüterunternehmen ebenfalls an Bedeutung bei der Berechnung des Index verlieren würden.

Wer sind die neuen DAX-Kandidaten?

Aber welche Unternehmen könnten von den Anpassungen profitieren und den deutschen Leitindex erreichen? Es wird wahrscheinlich einige Monate lang nicht möglich sein, dies endlich zu sehen. Aufgrund der aktuellen Marktkapitalisierung können die Flugzeughersteller Airbus, Symrise, Zalando, Sartorius, QIAGEN, LEG Immobilien, Brenntag, Hannover Re, Siemens Healthineers und Scout24 auf den Eintritt in den höchsten Aktienmarkt hoffen.

Für das derzeitige DAX-Mitglied Covestro wäre es dann eng, der Materialhersteller belegt in Bezug auf die Marktkapitalisierung den 40. Platz. Knorr-Bremse, PUMA und HelloFresh sowie TeamViewer und KION hätten abhängig von ihrer Aktienkursentwicklung zumindest eine theoretische Chance, in den DAX aufgenommen zu werden.

Bankinvestoren, die hoffen, dass die Commerzbank wieder in den DAX zurückkehrt, werden wahrscheinlich enttäuscht sein: Das Finanzhaus belegt derzeit den 47. Platz in Bezug auf die Marktkapitalisierung. Bechtle, GEA und Evonik dürften ebenfalls im MDAX bleiben.

Es ist jedoch noch ungewiss, ob sich die Deutsche Börse bei den Kriterien für die Aufnahme in den Index weiterhin auf Marktkapitalisierung und Aktienumsatz konzentrieren wird. Anscheinend ist auch von einer Praxis die Rede, die bereits in vielen anderen internationalen Indizes angewendet wird: Nur profitable Unternehmen entfernen das Oberhaus von der Börse. Technologie- und Wachstumsaktien könnten dann Probleme haben, das neue DAX-Mitglied Delivery Hero muss möglicherweise seinen Platz im Leitindex verlassen.

Was bedeutet eine Erhöhung des DAX tatsächlich?

Der Beitritt zur DAX-Familie verleiht Unternehmen nicht nur Prestige. Auch international sind DAX-Unternehmen sichtbarer als Mitglieder kleinerer Börsenbarometer, was zu einer stärkeren Beteiligung ausländischer Investoren führen könnte. Wenn sich die Zusammensetzung eines Index ändert, müssen passive Indexfonds (ETFs), die Indizes 1: 1 darstellen, anteilige Anteile an den neuen DAX-Mitgliedern erwerben.

Theoretisch sind für die prognostizierten DAX-Kletterer zumindest Preiserhöhungen zu erwarten. Anleger sollten potenzielle Kandidaten für eine Beförderung in den kommenden Monaten genauer im Auge behalten, da Aktien häufig weit im Voraus steigen, da Spekulanten dementsprechend Aktien kaufen, um ihre Aktien zum Zeitpunkt des Indexeintrags bei Bedarf wieder zu verkaufen der Indexfonds gibt es.

Finanzen.net Redaktion

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Bildquellen: Julian Mezger für den Finanz Verlag

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