Sie kamen mit Hunderten, in schwarzen Masken gekleidet, in grünen Personenträgern ohne Nummernschilder …
Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko schickt seine berüchtigten OMON-Verbrecher gegen die Demonstranten. Ist das die Entscheidung in Belarus und hat Lukaschenko das lang gefürchtete Vorgehen eingeleitet?
Die Angst ist zurück in Minsk: Es gibt jeden Tag Verhaftungen, sogar abends Massenverhaftungen!
Auf dem Unabhängigkeitsplatz in der Mitte wurden mindestens 70 Personen festgenommen. Die Menschenrechtsorganisation Wesna sprach sogar von 100 Festnahmen. Polizisten umzingelten die Demonstranten mit Bussen – in der Avantgarde der OMON-Spezialeinheiten, die direkt an das Innenministerium berichteten.
Die Verhaftungen erfolgten nur wenige Stunden, nachdem der russische Präsident Wladimir Putin seine Unterstützung für Lukaschenko zum Ausdruck gebracht hatte.
Laut Präsident Putin wird Russland eine Reservepolizei für das Nachbarland aufbauen. Das hat ihn der Präsident gefragt, sagte Putin laut der Nachrichtenagentur Interfax.
Lukaschenko und seine Bösewichte zeigten, dass er jetzt bereit ist, jeden Widerstand brutal zu beenden.
Neben den Demonstranten auf dem Unabhängigkeitsplatz wurden auch rund 20 Journalisten mitgenommen. Anscheinend nur, um ihre Akkreditierung zu überprüfen.
Während die Männer weggeführt wurden, wurden die Frauen aus dem Kessel befreit: Sie überquerten den Unabhängigkeitsprospekt und riefen „kaschdy den, kaschdy den!“ – auf Deutsch: „Jeden Tag, jeden Tag“. Eine klare Ankündigung, dass sie zurück sein werden. Nicht einmal die Verhaftungen können sie abschrecken.
Die Wut der Menschen in Minsk war spürbar, nachdem die Menschen in der Nacht zuvor 40 Minuten lang von OMON-Truppen in der katholischen Kirche auf dem Unabhängigkeitsplatz festgehalten worden waren.
Mittwochs dramatische Szenen
Mehrere hundert Demonstranten, die im Parlament gegen den Diktator Alexander Lukaschenko protestierten, flohen vor der Polizei in eine nahe gelegene katholische Kirche.
Videoaufnahmen zeigten, wie spezielle Polizeikräfte anscheinend die Kirche verschlossen und das Gebäude umzingelt haben. Gleichzeitig kündigten die größten Mobilfunkanbieter des Landes an, dass das mobile Internet auf Anordnung der Behörden abgeschaltet werde, die Wi-Fi-Netzwerke jedoch weiterhin funktionierten.
Lukaschenko meint es ernst, es ist unklar, wie die Demonstranten reagieren werden. Es ist noch unklar, ob es eine Massendemonstration wie am vergangenen Sonntag geben wird.