Der Internet-Autohändler MeinAuto hat seinen geplanten Börsengang in Frankfurt in letzter Minute abgesagt. Die erste Emission der für Mittwoch geplanten Wertpapiere wird verschoben, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
MeinAuto und sein Eigentümer, der britische Finanzinvestor Hg, haben zugestimmt. „Der Grund dafür sind die derzeit ungünstigen Marktbedingungen für schnell wachsende Unternehmen“, heißt es in der Pressemitteilung. Sobald sich die Marktbedingungen stabilisieren, wollen sie es erneut versuchen. MeinAuto ist das erste Angebot in diesem Jahr, das auf Eis gelegt wurde.
Der Börsengang soll 150 Millionen Euro bringen
Im Jahr 2018 fusionierte der Finanzinvestor Hg das Kölner Start-up Meinauto.de mit mehreren anderen kleineren Unternehmen. MeinAuto bietet auf seinen Online-Plattformen mehr als 500 neue Automodelle von 40 Marken an. Der Schwerpunkt liegt auf Abonnementmodellen mit Diensten.
Das Start-up beabsichtigte tatsächlich, mit dem Börsengang mindestens 150 Millionen Euro Kapital aufzubringen, um die weitere Expansion des Unternehmens zu finanzieren. Experten hatten erwartet, dass das Unternehmen bereits beim Börsengang von Investoren mit einem Wert von mehr als einer Milliarde Euro bewertet werden könnte.
Einer der Gründe für den Rückzug könnte auch die derzeit wolkige Stimmung an den Aktienmärkten sein: Nach wochenlangen starken Gewinnen fiel der Dax-Aktienindex zu Beginn der Woche in Frankfurt deutlich in die roten Zahlen. Am Dienstag hat er inzwischen mehr als zwei Prozent verloren.
Das deutsche Linux-Softwareunternehmen Suse und der E-Bike-Ausrüstungshersteller hGears versuchen derzeit auch, im Rahmen ihrer Börsengänge Investoren anzulocken. Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1, der Funkturmbetreiber Vantage Towers und die Laborkette Synlab wurden von den Investoren an der Börse weiterhin positiv aufgenommen, obwohl Synlab das Emissionsvolumen reduzieren musste.