© Meyer Burger
Geschäft | 16. Juni 2021
Die Meyer Burger Gruppe schließt einen Konsortialkreditvertrag über EUR 125 Mio. und einen Factoring-Vertrag über EUR 60 Mio. ab. Die Fremdfinanzierung in Höhe von 185 Mio. EUR dient dem Ausbau der jährlichen Produktionskapazität auf 1,4 GW Solarzellen in Thalheim (Bitterfeld-Wolfen) und 1 GW Modulen in Freiberg, Deutschland.
Meyer Burger beabsichtigt nicht mehr, Solarzellen an Dritte zu verkaufen, sondern alle Solarzellen aus eigener Produktion zu Modulen zu verarbeiten. Eine zweite Modulanlage soll 2022 mit einer Anfangskapazität von 0,4 GW, Regelzellen- und Modulkapazität in Betrieb genommen werden. Am 15. Juni 2021 wurde der Kreditvertrag über 125 Millionen Euro mit einem Konsortium unter Führung der Ostsächsischen Sparkasse Dresden unterzeichnet. Zu den weiteren Kreditgebern zählt eine Gruppe von Sparkassen, Förderbanken und Genossenschaftsbanken. Das Darlehen, das am 30. Juni 2027 ausläuft, dient der Finanzierung von Investitionen zum Ausbau der Produktionskapazitäten an den Produktionsstandorten Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) und Freiberg (Sachsen). 80 Prozent des Kreditvolumens werden von der Bundesrepublik Deutschland und den Ländern Sachsen und Sachsen-Anhalt garantiert. Gemäß den Auszahlungsbedingungen des Konsortialkreditvertrags muss Meyer Burger bis Juni 2022 zusätzliche Mittel in Höhe von 100 Millionen Euro beschaffen. Die Factoring-Vereinbarung über 60 Mio. EUR mit einer deutschen Spezialbank zur Betriebsmittelfinanzierung hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2024. Beide Kreditlinien wurden zu marktüblichen Konditionen inklusive der üblichen Financial Covenants abgeschlossen. Meyer Burger hatte zuvor angekündigt, bis 2022 eine Fremdfinanzierung von CHF 180 Millionen zu beschaffen, um seine Fertigungskapazität auf 1,4 GW an Zellen und 0,8 GW an Modulen weiter auszubauen. Mit dem neuen Finanzierungspaket plant der Verwaltungsrat der Meyer Burger Technology AG, den Ausbau der Zell- und Modulproduktionskapazität um 1,4 GW bereits Ende 2022 zu beschleunigen und damit die Lücke zwischen Modul- und Zellkapazität zu schließen. Ziel ist es, bis Ende 2022 in Freiberg eine jährliche Modulproduktionskapazität von 1 GW und in einem zweiten Modulwerk zunächst 0,4 GW zu erreichen. Im Rahmen der überarbeiteten Strategie hat der Vorstand beschlossen, seine HJT-Solarzellen wie bisher geplant an Dritte zu übertragen, die gesamte Zellproduktion jedoch selbst zu Modulen zu verarbeiten. Vorstandsvorsitzender Franz Richter: „Meyer Burger kann sich nun voll auf das margenstärkere Modulgeschäft konzentrieren. Gleichzeitig ermöglicht uns das Finanzierungspaket, unser Geschäft schneller auszubauen.“ Für den Produktionsstandort des zweiten Moduls läuft ein Auswahlverfahren. Das Unternehmen plant, die zweite Modulfabrik für die Produktion von Utility-Modulen zu konzipieren, jedoch mit der Flexibilität, auch Dachmodule marktgerecht zu produzieren. Meyer Burger plant, bis 2022 Utility-Produkte (Glas-Folien-Module und bifaziale Glas-Glas-Module) mit einer Modulleistung von bis zu 570 W und einem Wirkungsgrad von bis zu 22,9% einzuführen.
Bis 2026 plant das Unternehmen, die Produktionskapazität sowohl von Zellen als auch von Modulen auf jeweils 5 GW und bis 2027 auf 7 GW zu erhöhen. Dies erfordert auch den Aufbau neuer Produktionsstandorte, heißt es in einer Pressemitteilung. CEO Gunter Erfurt ergänzt: „Jetzt können wir den Kapazitätsausbau für unsere Hochleistungszellen und -module mit Hochdruck vorantreiben. Die umfangreiche Due Diligence des Bankenkonsortiums und seiner unabhängigen Berater bestätigt unseren Business Case und Wachstumsplan.“