Milliardendeal für 35 Jahre
Siemens liefert Hunderte von Lokomotiven nach Indien
16-01-2023 17:53 Uhr
Indien hat eines der größten Schienennetze der Welt. In den kommenden Jahren werden immer mehr Güter auf der Schiene transportiert. Dafür bestellten die Staatsbahnen mehr als 1000 Lokomotiven bei Siemens. Der Vertrag sichert den Umsatz des Technologiekonzerns für Jahrzehnte.
Siemens Mobility hat den größten Lokomotivenauftrag der Unternehmensgeschichte gewonnen: Das Münchner Unternehmen wird über einen Zeitraum von elf Jahren 1.200 Lokomotiven an Indian Railways, die staatliche Eisenbahngesellschaft Indiens, liefern. Der Vertrag hat einen Gesamtwert von drei Milliarden Euro, ohne Steuern und Preisänderungen, sagte das Unternehmen.
Siemens Mobility wird die Lokomotiven 35 Jahre lang bauen, in Betrieb nehmen, testen und warten. Die Lokomotiven werden im Werk der Indian Railways im indischen Bundesstaat Gujarat montiert. Die Lokomotiven mit einer Leistung von 9000 PS werden im Güterverkehr eingesetzt. Sie können bis zu 4500 Tonnen ziehen und mit einer Geschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde fahren.
Siemens Mobility bündelt die internationalen Mobilitätsaktivitäten des Siemens-Konzerns. Roland Busch, Vorstandsvorsitzender von Siemens, zeigte sich sehr erfreut über diesen Großauftrag. Er wird Indien dabei helfen, sein Ziel zu erreichen, das größte elektrifizierte Schienennetz der Welt aufzubauen.
Den Angaben zufolge verfügt Indien über eines der größten Schienenverkehrs- und Logistiknetzwerke der Welt, das täglich von bis zu 24 Millionen Fahrgästen und mehr als 22.000 Zügen genutzt wird. Die indische Regierung plant, den Anteil der Bahn am Güterverkehr von derzeit 27 Prozent auf 40 bis 45 Prozent zu erhöhen. Indien ist eines der wenigen Länder der Welt, dessen Schienennetz fast vollständig elektrifiziert ist.